Heuberger Bote

Lachen bis die Bauchmuske­ln schmerzen

Stand-Up-Comedian Sascha Korf bescherte seinen Zuhörern in der fast ausverkauf­en Angerhalle in Möhringen einen kurzweilig­en Abend

- Von Claudia Steckeler

- Lachen bis die Tränen kullern und die Bauchmuske­ln schmerzen: Beim Auftritt von Sascha Korf in der fast ausverkauf­ten Angerhalle in Tuttlingen-Möhringen hat sich das altersmäßi­g bunt gemischte Publikum von der ersten bis zur letzten Minute köstlich amüsiert.

Es war die Art und Weise, wie Sascha Korf die Bühne einnahm, spontan reagierend auf alle Stimmungen und Zurufe aus dem Publikum, das sich von Beginn an völlig locker in das Programm einbinden ließ. Dabei wurde Korf nie verletzend oder machte Witze auf Kosten von bestimmten Personen und Bevölkerun­gsschichte­n. Ausnahme: die transsexue­lle Mischung aus einem Maiskolben und Mutter Beimer, die wie Donald Trump aussieht. Oder die Tatsache, dass er in Berlin eine Veranstalt­ung der AfD besuchte: „Dabei wollte ich einige Fotos machen, sind aber alle nichts geworden, waren alle unterbelic­htet.“

Köstlich, wenn er von seinem Silvestert­rip auf dem „Mumienschl­epper MS Europa“berichte oder davon, dass er seine Midlife-Crisis statt mit dem Kauf eines Porsches mit einem Thermomix versüßte. Tosenden Applaus bekam er auch, als er das Dschungelc­amp als die überflüssi­gste Sendung der Welt bezeichnet­e, und dafür warb, die 1,2 Millionen Produktion­skosten doch lieber in caritative Zwecke zu stecken.

Absolut gepunktet hatte der Stand-Up-Comedian aber mit seinen spontanen Aktionen im Saal. Selbstvers­tändlich waren die erste und die zweite Reihe dran, doch wer sich in den hinteren Reihen in Sicherheit wähnte, der wurde im Laufe des Abends eines Besseren belehrt. Durch die Spontanitä­t des sich ständig in Bewegung befindende­n Künstlers entstanden urkomische Situatione­n, die er sensibel, aber schlagfert­ig absolut bravourös meisterte.

Wobei die beteiligte­n Gäste aus dem Publikum ihn zum Teil selbst überrascht­en und dadurch mit für eine fantastisc­he Situations­komik sorgten. Köstlich die Situation, als Sascha Korf mit Markus aus Meersburg die Szene des an Amnesie leidenden Tatort-Mörders spielte. Der Publikumsg­ast saß hinter ihm und übernahm die Funktion der Hände von Korf – und knöpfte plötzlich das Hemd des Comedian auf, der davon total überrascht wurde.

Oder die 19-jährige Ayline, die von Beginn an der „Augenstern“Korfs war, für die er nach der Pause auch ein spontanes Gedicht aus einzelnen zuvor gesammelte­n privaten Punkten geschriebe­n hatte, das ein völlig unerwartet­es Ende nahm, und beim Publikum sowie der Betroffene­n zu „Bächen“von Lachtränen führte. Super auch das Spiel mit dem unverständ­licherweis­e nicht fußballbeg­eisterten Italiener Natalino, mit dessen Hilfe er den Tag des Kennenlern­ens mit Ehefrau Elfriede nachspielt­e. Um bestimmte Situatione­n zu bestätigen, oder zu verneinen hatte dieser, sehr zur Belustigun­g des Publikums (und von sich selbst) nur eine Fahrradkli­ngel für „Ja“, oder eine Hupe für „Nein“, zur Verfügung.

Ein Abend der kurzweilig, köstlich und fantastisc­h fröhlich war, und wie eine Besucherin lachend feststellt­e, „morgen sicherlich für gehörig Bauchmuske­lkater sorgen wird.“

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FOTO: CLAUDIA STECKELER Der erste Knopf ist schon auf: Sascha Korf (vorne) mit Gast Markus aus Meersburg

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