Lachen bis die Bauchmuskeln schmerzen
Stand-Up-Comedian Sascha Korf bescherte seinen Zuhörern in der fast ausverkaufen Angerhalle in Möhringen einen kurzweiligen Abend
- Lachen bis die Tränen kullern und die Bauchmuskeln schmerzen: Beim Auftritt von Sascha Korf in der fast ausverkauften Angerhalle in Tuttlingen-Möhringen hat sich das altersmäßig bunt gemischte Publikum von der ersten bis zur letzten Minute köstlich amüsiert.
Es war die Art und Weise, wie Sascha Korf die Bühne einnahm, spontan reagierend auf alle Stimmungen und Zurufe aus dem Publikum, das sich von Beginn an völlig locker in das Programm einbinden ließ. Dabei wurde Korf nie verletzend oder machte Witze auf Kosten von bestimmten Personen und Bevölkerungsschichten. Ausnahme: die transsexuelle Mischung aus einem Maiskolben und Mutter Beimer, die wie Donald Trump aussieht. Oder die Tatsache, dass er in Berlin eine Veranstaltung der AfD besuchte: „Dabei wollte ich einige Fotos machen, sind aber alle nichts geworden, waren alle unterbelichtet.“
Köstlich, wenn er von seinem Silvestertrip auf dem „Mumienschlepper MS Europa“berichte oder davon, dass er seine Midlife-Crisis statt mit dem Kauf eines Porsches mit einem Thermomix versüßte. Tosenden Applaus bekam er auch, als er das Dschungelcamp als die überflüssigste Sendung der Welt bezeichnete, und dafür warb, die 1,2 Millionen Produktionskosten doch lieber in caritative Zwecke zu stecken.
Absolut gepunktet hatte der Stand-Up-Comedian aber mit seinen spontanen Aktionen im Saal. Selbstverständlich waren die erste und die zweite Reihe dran, doch wer sich in den hinteren Reihen in Sicherheit wähnte, der wurde im Laufe des Abends eines Besseren belehrt. Durch die Spontanität des sich ständig in Bewegung befindenden Künstlers entstanden urkomische Situationen, die er sensibel, aber schlagfertig absolut bravourös meisterte.
Wobei die beteiligten Gäste aus dem Publikum ihn zum Teil selbst überraschten und dadurch mit für eine fantastische Situationskomik sorgten. Köstlich die Situation, als Sascha Korf mit Markus aus Meersburg die Szene des an Amnesie leidenden Tatort-Mörders spielte. Der Publikumsgast saß hinter ihm und übernahm die Funktion der Hände von Korf – und knöpfte plötzlich das Hemd des Comedian auf, der davon total überrascht wurde.
Oder die 19-jährige Ayline, die von Beginn an der „Augenstern“Korfs war, für die er nach der Pause auch ein spontanes Gedicht aus einzelnen zuvor gesammelten privaten Punkten geschrieben hatte, das ein völlig unerwartetes Ende nahm, und beim Publikum sowie der Betroffenen zu „Bächen“von Lachtränen führte. Super auch das Spiel mit dem unverständlicherweise nicht fußballbegeisterten Italiener Natalino, mit dessen Hilfe er den Tag des Kennenlernens mit Ehefrau Elfriede nachspielte. Um bestimmte Situationen zu bestätigen, oder zu verneinen hatte dieser, sehr zur Belustigung des Publikums (und von sich selbst) nur eine Fahrradklingel für „Ja“, oder eine Hupe für „Nein“, zur Verfügung.
Ein Abend der kurzweilig, köstlich und fantastisch fröhlich war, und wie eine Besucherin lachend feststellte, „morgen sicherlich für gehörig Bauchmuskelkater sorgen wird.“