Lufthansa darf Airberlin-Jets übernehmen
BONN/FRANKFURT (dpa) Die Lufthansa kommt bei ihrer Neuausrichtung voran. Am Montag gab das Bundeskartellamt dem Dax-Konzern grünes Licht dafür, 38 Jets aus der Flotte des angeschlagenen Konkurrenten Air Berlin zu mieten. Mit dessen Großaktionär Etihad wurden darüber hinaus Kooperationsprojekte verabredet, über die am Mittwoch in Abu Dhabi informiert werden soll. Zuhause erhöht das Management den Druck auf die streikfreudigen Piloten, deren Schlichtung voraussichtlich an diesem Dienstag zu Ende geht.
Lufthansa mietet die Air-BerlinJets samt Besatzungen über einen Zeitraum von sechs Jahren an und will sie bei ihren Töchtern Austrian und Eurowings einsetzen. „Die Übernahme von Flugzeugen eines Wettbewerbers ist wettbewerblich anders zu bewerten als etwa die Übernahme des gesamten Unternehmens“, erklärte Kartellamtspräsident Andreas Mundt. So übernehme die Lufthansa von Air Berlin keine Startund Landerechte.
Dass die Lufthansa mit den zusätzlichen Maschinen expandieren könne, reiche nicht aus, um das Vorhaben zu untersagen, erklärte die Behörde mit Blick auf den europäischen Markt für Kurzund Langstreckenflüge. Hier habe Lufthansa keine marktbeherrschende Größe. Unter anderem hatte Europas größter Billigflieger Ryanair das Leasinggeschäft kritisiert.
Der Leasingdeal wurde erst nach einer Annäherung der Lufthansa an den Air-Berlin-Großaktionär Etihad möglich, der mit der Alitalia ein weiteres europäisches Problemkind in der Familie hat. (Foto: dpa)