Hardliner
hat nichts gegen das Etikett des markigen Kämpfers für Gesetz und Ordnung. Als „straffer Vertreter von Recht“spreche er gern „eine klare Sprache“, sagt der 60-Jährige. In seinem Buch „Deutschland in Gefahr“zog er gegen „Kuscheljustiz“und „Spaßpädagogik“zu Felde. Seitdem bekannt ist, dass der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) vom Land Nordrhein-Westfalen jahrelang als Polizist in Teilzeit bezahlt wurde, aber keine Polizei-, sondern Gewerkschaftsarbeit machte, ist sein Image beschädigt. Der Bundesvorsitzende habe von seiner Deutschen Polizeigewerkschaft aber kein sechsstelliges Jahresgehalt bezogen, dementierte eine Gewerkschaftssprecherin einen Medienbericht. „In der Summe übersteigen meine Einkünfte das Gehalt eines Hauptkommissars nicht“, wehrte sich Wendt. Die Freistellung sei von seinem Dienstherrn im Jahr 2000 abgesegnet worden. „Als ich 1997 Landesvorsitzender geworden bin, habe ich das durchgängig neben meinem Schichtdienst als Polizist gemacht. Irgendwann ging das nicht mehr“, erklärte Wendt. Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD) lässt dienstrechtlich ermitteln. „Die Details der Absprachen mit Wendt waren mir nicht bekannt“, sagte Jäger am Montag. Nach einer Anzeige aus den Reihen der Linkspartei prüft die Staatsanwaltschaft Düsseldorf, ob sie Ermittlungen gegen Wendt wegen des Verdachts der Untreue aufnimmt.
Wendt hat fünf Kinder und drei Enkel. Er verabschiedete sich nach Bekanntwerden der Angelegenheit in den vorzeitigen Ruhestand, will aber Gewerkschaftschef bleiben. Das letzte Wort dürfte damit noch nicht gesprochen sein. (dpa)