Ratiopharm streicht 100 Jobs in Ulm
(mö) - Der Arzneimittelhersteller Ratiopharm in Ulm baut 100 Stellen ab. Dabei kann es auch zu betriebsbedingten Kündigungen kommen. Ein Firmensprecher bestätigte am Freitag entsprechende Medienberichte, wollte sich aber nicht zu Details äußern.
Der israelische Mutterkonzern Teva, der den Generika-Hersteller Ratiopharm im Jahr 2010 gekauft hatte, beschäftigt in der Region rund 2500 Mitarbeiter.
Schon Ende 2015 hatte Teva für Ratiopharm den Abbau von 100 Vollzeitstellen verkündet – damals vor allem in der Produktion. Jetzt könnten Verwaltungsstellen betroffen sein, heißt es aus dem Unternehmen. Man wolle versuchen, durch Fluktuation und Frühverrentung sozialverträgliche Lösungen zu erreichen. Doch könne es auch zu betriebsbedingten Kündigungen im höheren zweistelligen Bereich kommen. Hintergrund der Maßnahme dürfte der Kauf der Firma Actavis mit 15 000 Mitarbeitern sein: Doppelstrukturen sollen abgebaut werden.
Ratiopharm befindet sich in einem grundlegenden Umbau und will den Ausbau des Standorts Ulms zu einem Biotech- und Technologie-Zentrum vorantreiben. Dadurch könnten in den nächsten zwei Jahren etwa 300 neue Stellen für Fachkräfte entstehen. Teva will einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag in eine Biotech-Anlage investieren, die zum Jahreswechsel 2019/2020 fertig wird. Die ersten Biotech-Medikamente sollen 2020 auf den Markt kommen.