Licht an für Menschlichkeit
Donauabwärts in Ulm läuft derzeit eine eindrucksvolle Aktion. Während der Fastenzeit stellen jeden Sonntagabend bei Einbruch der Dunkelheit Menschen eine Kerze ins Fenster. Sie tun dies ganz bewusst, um ein Zeichen für Mit-Menschlichkeit zu setzen.
Denn der Ton und die Stimmung in der Gesellschaft sind aggressiver und rauer geworden. Drohungen und Gewalt gegen Andersdenkende, Journalisten, Politiker, Flüchtlinge, Helferinnen und Helfer haben zugenommen. Enttäuschung und Angst äußern sich zunehmend in Wut und Hass auf die Anderen. Politische Meinungen werden extremer. Im herauf ziehenden Wahlkampf wird viel darüber gestritten werden, wie wir in Deutschland und in Europa leben wollen.
Bei allem Streit darf eines nicht verhandelbar sein: Wir alle sind Menschen mit einer unveräußerlichen Würde. Wir alle schulden einander Respekt und Mit-Menschlichkeit.
Die Kerze im Fenster erinnert an diese Würde und wirbt für einen respektvollen, fairen und menschlichen Umgang in Gesellschaft und Politik. Christen und Nichtchristen treten damit ein für eine Gesellschaft, in der es menschlich, gerecht und fremden-freundlich zugeht. Setzen auch Sie ein Zeichen für Mit-Menschlichkeit in unserem Land. Stellen Sie jeden Sonntagabend in der Fastenzeit eine Kerze ins Fenster. Thomas Maile, Katholischer Betriebsseelsorger im Dekanat TuttlingenSpaichingen