Der Jahrgängerverein 1940
trifft sich am kommenden Freitag, 17. März, um 14 Uhr auf dem Parkplatz der ehemaligen Firma Nagel in der Stockacher Straße. Es werden Fahrgemeinschaften gebildet, danach geht es nach Uhldingen-Mühlhofen, dort Besuch des Traktormuseums. Bei der Rückfahrt Einkehr im Gasthaus „Schuhfranz” in Emmingen-Liptingen. Der Platzbedarf dafür sollte nicht zu einer weiteren Versieglung von freien Flächen führen. Als gutes Beispiel für eine vernünftige Platzierung von Photovoltaikanlagen nennt der Umweltschützer etwa den überbauten Parkplatz neben dem Mega an der Bundesstraße 31 neu in Stockach. Aber auch Dächer könnten dafür herhalten: „Die Anlagen sind in den vergangenen Jahren viel billiger geworden. Es gibt aber noch viele Dächer im Landkreis Tuttlingen, die noch nichts haben“, betont Mentzel. Aufgrund der technischen Entwicklung der vergangenen Jahre müsse das Dach nicht mehr zwingend eine Südausrichtung haben – auch ein West- oder Ostdach würde schon ausreichen.
Mehrere Ziele seien für Mentzel wünschenswert: Stromeinsparung und eine erhöhte Energieeffizienz auf der einen Seite, mehr Energie aus Windkraft und Photovoltaik auf der anderen Seite: „Mit ein bisschen Anstrengung könnte man die Menge Strom aus Photovoltaikanlagen vervierfachen“, ist Mentzel überzeugt. Dazu bis zu 20 zusätzliche Windkraftanlagen, dann wäre im Landkreis Tuttlingen laut Mentzel ein Strommix möglich, der zu 62 Prozent oder 507 000 Megawattstunden aus regenerativen Energien bestehen würde. Dieses Szenario sei für das Jahr 2025 durchaus realistisch. Allerdings wären die Umstellung des Autoverkehrs auf E-Mobilität und der Wärmeverbrauch noch nicht geklärt.
Eine große Windkraftanlage mit 6,5 Megawatt könnte etwa komplett Seitingen-Oberflacht mit Strom versorgen. Allerdings haben sich erst jüngst die Gemeinderäte von Seitingen-Oberflacht und Rietheim-Weilheim deutlich gegen Windkraftanlagen auf dem Weilheimer Berg ausgesprochen. Angesichts der 120 000 Megawattstunden, die allein in der Stadt Tuttlingen pro Jahr verbraucht werden, seien mehr Windkrafträder für die Energiewende notwendig.
Kommunen und Kreis mit Vorbildfunktion
Bei den Photovoltaikanlagen sieht Mentzel die Kommunen und den Landkreis in einer Vorbildfunktion. Daher hat er auch nur wenig Verständnis, dass der Kreistag vor wenigen Monaten den Neubau der Kreissporthalle ohne die ursprünglich geplante Photovoltaikanlage auf den Weg gebracht hat. Bei der Aufstellung für neue Bebauungspläne für Gewerbegebiete soll aus seiner Sicht eine Photovoltaikanlage Pflicht werden. Immerhin, so informiert die Bilanz von Landratsamt und Badenova verbraucht die Wirtschaft rund 70 Prozent des Stroms im Landkreis. Lediglich 28 Prozent entfallen auf die privaten Haushalte.
Die Förderung von privaten Anlagen, die Förderung von Car-Sharing („Das läuft nicht von selbst“) und die Intensivierung von Energiesparmaßnahmen etwa bei der Straßenbeleuchtung seien wichtige Schritte bei der Energiewende: „Das kostet Geld, ist aber eine Investition in die Zukunft. Das ist eine Frage des Wollens“, sagt Mentzel.