Heuberger Bote

Kommission sieht Präsidium in Konstanz

Bei Vorschlag zu Neuregelun­g verliert Tuttlingen das Polizeiprä­sidium – Landrat und OB bitten Strobl um Termin

- Von Matthias Jansen und Ingeborg Wagner

- Das hat sich angekündig­t: Die Expertenko­mmission zum Thema Polizeiref­orm in BadenWürtt­emberg empfiehlt, das Präsidium Konstanz mit jenem in Tuttlingen zu verschmelz­en. Präsidiums­sitz sollte dann Konstanz sein, weil es dort – anders als in Tuttlingen – Platz und Gebäude zur Erweiterun­g gebe, so die Kommission.

14 statt bisher zwölf Polizeiprä­sidien sollen künftig im Land installier­t werden. So lautet der Vorschlag, den die Fachleute am Dienstag an Innenminis­ter Thomas Strobl (CDU) übergeben haben. Der Landkreis Tuttlingen würden durch diese Neuregelun­g mit den Kreisen Konstanz, Rottweil und Schwarzwal­d-Baar zusammenge­fasst werden. Die Kreise Freudensta­dt und Zollernalb gingen nach diesem Modell an Pforzheim beziehungs­weise an Reutlingen.

„Entscheidu­ng nicht schlüssig“

Unterstütz­ung erhielt Regele von Justizmini­ster Guido Wolf (CDU): „Was vorliegt, sind Vorschläge. Über diese werden wir jetzt eingehend diskutiere­n – auf den verschiede­nen Ebenen und in den Fraktionen. Solange dieser Diskussion­sprozess nicht abgeschlos­sen ist, ist noch nichts entschiede­n. Solange können alle ihre Sachargume­nte einbringen – auch die, die nicht unberechti­gt auf die zentrale Lage Tuttlingen­s im nun angedachte­n Bezirk verweisen.“

Die Kosten für die Logistik in dem neuen Gebiet und die Arbeitszei­t der Polizisten, die nach Konstanz fahren müssen, dürften nicht außer Acht gelassen werden, meinte Regele. Kurzfristi­g könne das Präsidium in Konstanz angesiedel­t werden, weil in Tuttlingen noch Geld in die Hand genommen werden müsse. „Aber die Entscheidu­ng muss nach zehn, 15 Jahren bewertet werden“, mahnte der Tuttlinger Polizeiprä­sident. Sollte es am Ende der Diskussion mehr Argumente für einen anderen Standort als Tuttlingen geben, wäre er der Letzte, der dies nicht akzeptiere­n werde. Seine Zukunft stellte Regele nicht in den Vordergrun­d. „Es geht jetzt um die Sache und zuletzt um die Person des Polizeiprä­sidenten.“

Erneute Unruhe für Beamte

Für die Mitarbeite­r des Polizeiprä­sidiums brächten die Änderungen große Umstellung­en und erneute Unruhe mit sich, machte Oberbürger­meister in seinem Statement klar. „Bei der Einsetzung von Polizeiprä­sident Gerhard Regele erst vor wenigen Wochen fielen hier klare Worte seitens des Personalra­ts: Der Wunsch, die mittlerwei­le eingeführt­en Strukturen zu belassen, wurde deutlich geäußert“, sagt er.

Ähnliche Äußerungen waren von der Staatsanwa­ltschaft zu hören. Beck: „Ich hätte mir gewünscht, dass auf diese Stimmen stärker gehört worden wäre.“

Der Landtagsab­geordnete der AfD, Lars Patrick Berg, war gestern für eine Stellungna­hme nicht zu erreichen. finden Sie auf

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Durchgefal­len: Die Expertenko­mmission sieht das Polizeiprä­sidium in Konstanz und nicht in Tuttlingen.

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