Ein Pferde-Buch für Erwachsene
Christine Grimm stellt ihren Roman „Stella und das Glück der Erde“in Spaichingen vor
- Sie heißt Estelle oder Stella Mattes und ist die Hauptfigur im sechsteiligen Roman „Stella und das Glück der Erde“von Christine Grimm. Die Autorin hat ihren Heuberg-Roman, so der Arbeitstitel, in der Buchhandlung Grimm in Spaichingen vorgestellt.
Dass beide mit Nachnamen Grimm heißen, ist purer Zufall. Lena Grimm, die die Buchhandlung betreibt, und Christine Grimm sind weder verwandt noch verschwägert. Doch als die Autorin angefragt hat, ob sie in ihrem Geschäft in Spaichingen ihr Buch vorstellen kann, war das für Lena Grimm gar keine Frage. „Ich finde es sehr schön, wenn Autoren aus der Region hier lesen möchten“, sagt sie, bevor sie das Wort an Christine Grimm übergibt.
„Ich schreibe, seit ich denken kann, davor habe ich Bildergeschichten gemalt“, erzählt sie. Es habe für sie nichts Schöneres gegeben, als in Buchläden zu stöbern. Ihre zweite große Leidenschaft gehört den Pferden. In Wehingen-Harras hat sie selbst einen kleinen Pferdehof, wie sie erzählt.
Geboren in Trossingen und aufgewachsen in Aldingen, ist Christine Grimm in Gosheim der Liebe wegen heimisch geworden. Sie ist verheiratet, Mutter von Zwillingen, hilft tatkräftig im Betrieb ihres Mannes – und sie schreibt, mit großer Leidenschaft und über ihr Lieblingsthema: die Pferde.
Mit „Stella und das Glück der Erde“hat sie einen Roman verfasst, der nicht für Kinder und Jugendliche geschrieben wurde oder gedacht ist. Sondern angesprochen fühlen sollen sich diejenigen, die aus dem Pferdeund Ponybücher-Alter herausgewachsen sind, sich aber noch immer für diese Tiere und Geschichten über sie interessieren. „Vielleicht ist das eine Marktlücke“, sagt Christine Grimm. Denn viel Pferderoman-Literatur für Erwachsene gebe es eigentlich nicht.
Entstanden ist aber keineswegs ein Roman, in dem sich ausschließlich alles um diese Rösser dreht, obwohl sie natürlich einen festen Platz im Romangeschehen haben. Vielmehr ist es aber auch eine Geschichte, in der die Liebe eine große Rolle spielt und ein Familiengeheimnis, das aber erst sehr spät gelüftet wird.
Ort des Geschehens ist der Föhrenhof, der Pferde-Hof von Veit Degenhardt, den Stella betreibt. Zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Jasemin lebt sie auf dem Hof und kümmert sich um die Tiere, während Jasemin für den Haushalt zuständig ist.
Stella ist sehr verschlossen, lässt eigentlich niemanden zu eng an sich heran. Und trotzdem entspinnt sich zwischen ihr und dem deutlich älteren Veit eine zarte Liebesgeschichte. Doch ein Happy End ist in weiter Ferne. Stella mus zusehen, wie der ortsbekannte Schürzenjäger eine andere Frau, seine Chefin in der Schreinerei, heiratet. Ganz kommen die beiden aber dennoch nicht voneinander los. Deshalb sorgt Veit sogar dafür, dass Stella nicht nur Turniere reiten kann, sondern mit einem Talentsucher an die Ostsee geht.
Der Roman bleibt spannend und als Zuhörer ist man fast schon enttäuscht, als Christine Grimm ihr Manuskript zur Seite legt, den Vortrag beendet und ihr Publikum mit unzähligen Fragezeichen im Kopf zurücklässt. Was ist jetzt mit dem Liebespaar, das unzählige Hürden bewältigen muss, kriegen sie sich doch? Und welches Familiengeheimnis steckt hinter allem? Kommt mit der Auflösung dieses Rätsels vielleicht Licht ins Dunkel? Wird auch aufgeklärt, woran die Mutter gestorben ist und weshalb die beiden Mädchen als Halbwaisen bei einer alten Tante aufwachsen mussten, während sich der Vater in Hannover mit einer zweiten Frau ein neues Leben aufbaute und mittlerweile sehr gut betucht ist?
Mit diesen Fragen entlässt Christine Grimm ihr Publikum in die dunkle Nacht. Doch schon bald soll die Geschichte verlegt werden. Dann kann jeder für sich den Geheimnissen von Stella und Veit auf die Spur kommen.