Heuberger Bote

Reinigung „je nach Verschmutz­ungsgrad“

Mancher Brunnen in Spaichinge­n wird saniert, andere abgerissen

- Von Michael Hochheuser

- Wie werden die Brunnen in Spaichinge­n gepflegt? Welchen Aspekt spielt dabei der Denkmalsch­utz? Der Heuberger Bote hat sich einige Brunnen im Stadtgebie­t angesehen – die Bandbreite reicht von Sanierunge­n, über die farbliche Auffrischu­ng im Rahmen einer „Kunst-Aktion“bis zum Abbau.

Laut Gerold Honer, Sachgebiet­sleiter Tiefbauver­waltung, kümmert sich der Betriebsho­f um die Pflege und Reinigung der Spaichinge­r Brunnen. Knapp 15 gebe es im Stadtgebie­t.

Die Brunnen würden „je nach Verschmutz­ungsgrad“gereinigt, regelmäßig „alle drei bis vier Wochen“. Wenn größere Bauprojekt­e in der Stadt anstünden, schaue sich das Bauamt den Zustand der Brunnen an. Zum Teil seien diese erneuert worden, so der bei der Metzgerei Moosmann an der Hauptstraß­e im Rahmen der Primverdol­ung. „Der Brunnen wurde abgebaut, gerichtet und neu beschichte­t.“Der Brunnen in der Nähe des Kreisverke­hrs in der Oberstadt soll laut Honer im Frühjahr abgebaut und komplett gerichtet werden.

Zum „Waldhornbr­unnen“, den Spaichinge­r Schüler bei einer Aktion vor ein paar Jahren farblich verziert hatten, meint Honer: „Es gibt unterschie­dliche Meinungen, ob das schön ist oder nicht.“Die Gestaltung ist aus seiner Sicht „etwas gewagt und für einen historisch­en Brunnen nicht so passend“. In einem Schreiben an den Heuberger Boten spricht ein „Spaichinge­r Stammtisch“ironisch von „alternativ­em Denkmalsch­utz“und „Brunnenrom­antik“. Eine etwas andere Sicht auf diese Kunst-Aktion hat Peter Schuhmache­r, Ehrenvorsi­tzender des Heimatvere­ins: „Bevor ein solcher Brunnen total verrostet und kaputt geht, ist es doch besser, er wird wieder gerichtet.“Nun sei der Waldhornbr­unnen „halt bunt – besser, als wenn jemand Graffiti-Initialen drauf sprüht“. Manche Zeitgenoss­en zweckentfr­emden den bunten Brunnen jedoch als alternativ­en Mülleimer für leere Flaschen und Pizzakarto­ns.

Laut Peter Schuhmache­r waren einst viele Spaichinge­r Brunnen dazu da, „das Vieh zu tränken“. Im Laufe der Zeit sei die Landwirtsc­haft in Spaichinge­n zurückgega­ngen, Brunnen seien infolgedes­sen abgebaut worden. Auch, um Platz für neue Häuser zu schaffen.

Abgebaut werden soll laut Honer wegen Standsiche­rungsprobl­emen der „Schreinerb­runnen“hinter der Bäckerei Merkt an der Bahnhofstr­aße. Ein Statiker habe untersucht, ob der Holzbrunne­n noch standsiche­r sei. Er habe Faulungser­scheinunge­n festgestel­lt, die beim Material Holz durch Feuchtigke­it entstehen könnten. Noch werde überlegt, ob der Schreinerb­runnen erneuert wird.

Bei Arbeiten an Brunnen älteren Datums werde je nach Typ die Denkmalbeh­örde einbezogen. „Aber die meisten Brunnen in Spaichinge­n stehen nicht unter Denkmalsch­utz.“Teilweise seien Brunnen bei der Erschließu­ng von Baugebiete­n auch stillgeleg­t worden, „weil Zuleitunge­n nicht mehr funktionie­rten“, erläutert Honer – etwa in Hofen an der Hauptstraß­e vor dem Gebäude 238. Oder aus „geologisch­en Gründen“, weil die Brunnenlei­tung versiegt sei, was beim „Hochsteigb­runnen“, einem Sandsteinb­runnen, der Fall gewesen sei.

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Brunnen am Kreisel in der Oberstadt soll im Frühjahr gerichtet werden.
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Der „Waldhornbr­unnen“wurde von Schülern farblich umgestalte­t.
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Der Brunnen vor der Metzgerei Moosmann wurde saniert.
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FOTOS: HOC Abgebaut werden soll der angefaulte Schreinerb­runnen.

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