Musikalische Kreuzfahrt macht viel Spaß
Beim Konzert des Liederkranzes Gosheim gehen mehrere Ensembles auf große Fahrt
- Einen „Megakracher, gespickt mit Highlights“hat der Chef des Liederkranzes, Reinhold Schuler, bei der Begrüßung zur „Kreuzfahrt im Takt der Musik“versprochen, dem diesjährigen Jahreskonzert des Liederkranzes in der Gosheimer Festhalle. Auf der „MS Anita“steuerte die Kapitänin Anita Winz das Kreuzfahrtschiff rund um den Erdball. Mit im Boot waren der Kinderchor der Juraschule, die Marinekameradschaft Rottenburg-Neckar mit ihrem Obermatrosen Martin Dreiling und das Zupforchester Villingen Schwenningen, das von Frank Scheuerle dirigiert wurde.
Warum eigentlich auf einem Kreuzfahrtschiff anheuern, wenn man alles in heimischen Gefilden erleben kann? Die Mitwirkenden dieses tollen Abends hatten darauf die unterschiedlichsten Antworten parat. Das einzige was fehlte, war die frische Seeluft, aber die Akteure dieses „Megakracher-Highlight-Abends“erzeugten eine leichte Brise an Bord, an der alle ihren Genuss hatten.
Recht munter und rhythmisch gut drauf waren die Kinder der Juraschule, die schöne Bewegungslieder vom Sommer sangen, sich in der „BongoDisco“in der Coco-Bar wohlfühlten und mit dem Hit „Wat wär`n mer ohne Wattwürmer“ein lustiges SprachSingspiel inszenierten. Kapitänin Winz und Maria Schmidt am Klavier verdienten sich hier mit ihren Kids die ersten Lorbeeren, bevor die Männer der Marinekameradschaft aus Rottenburg für frischen Wind sorgten und eine Bomben-Seemannstimmung aufbrausen ließen.
Aus voller Brust sangen sie stimmgewaltig von Kapitänen, Windjammern und folgten dem Kommando „Leinen los“, so, als hätte man sich tatsächlich im hohen Norden eingenistet. Das Publikum durfte bei der Kaperfahrt im DreiviertelTakt mitklatschen und sich an Armins „Hans Albers-Parodie“erfreuen.
Einen ganz anderen Musikcharakter inszenierte das Zupforchester Villingen-Schwenningen. Zunächst mit dem „Capriccio“von Peter Tschaikowski, das der gemischte Chor des Liederkranzes im Dreivierteltakt in Worte kleidete. Eine wahre Schatzkiste öffnete das Zupforchester mit dem „Allegro“aus der Sinfonie G-Dur, bevor sie den japanischen Herbst nuancenreich mit Mandolinen und Gitarren in sanften Tönen beschrieben. Ein wahrer Hörgenuss! Recht munter auch die „Sérénade espagnole“, die südländisches Temperament aufkommen ließ.
Dann war die große Zeit des Liederkranzes gekommen, der sich in Gestalt eines gemischten Chores, eines reinen Männerchores und den „D`Tschäss-Schwoba“so vielseitig präsentierte, dass es eine Freude war ihnen zuzuhören.
„Der Zauber des Südens“
Die Männer schwärmten in einem andalusischen Abendlied vom „Zauber des Südens“. Der gemischte Chor fühlte sich dabei in bester Sängerlaune und machte in verschiedenen Häfen fest. Hier konnte man, wie die Moderatorinnen Waltraud Hermle und Karin Putz empfahlen, die Seele baumeln lassen und später bei „Rum und Coca Cola“einen Drink zu sich nehmen, alles bestens arrangiert und von Thomas Villing, Daniel Zisterer und Adam Glöckl rhythmisch begleitet.
Auch Markus Winz auf der Trompete steuerte seinen Teil dazu bei und ein wenig im Hintergrund zupfte der Liederkranz-Vorsitzende Reinhold Schuler den E-Bass. Mit „Kokomo“verabschiedete sich der gemischte Chor mit einer lebensfrohen Karibik-Mischung. Recht originell und ohrschmeichelnd auch „Ab in den Süden“. Zum Schluss gab`s noch den „Italienischen Salat“, ein italienisches Intermezzo, das der Männerchor lustvoll präsentierte, um dann mit „Bella Ciao“endgültig Abschied zu nehmen.
Im großen Finale fanden sich dann alle Akteure wieder auf der Bühne und verabschiedeten sich mit dem Klassiker: „Seemann, deine Heimat ist das Meer“. Mehr konnten und wollten die Akteure des Abends dann nicht mehr anbieten. Das Kreuzfahrt-Menü, das sie an diesem wundervollen Konzertabend boten, war gespickt mit Leckerbissen aus der Kehle, ja aus dem ganzen Körper, das man richtig genießen konnte.
Na ja, bei so einer Kapitänin ist das ja auch kein Wunder.