Freiburg will Bayern ärgern
Sogar eine Niederlage könnte dem SC für Europa reichen
(dpa) - Der SC Freiburg will am Samstag zum vierten Mal in der Vereinsgeschichte einen europäischen Wettbewerb erreichen. Dementsprechend selbstbewusst reist die Mannschaft von Trainer Christian Streich zum letzten Saisonspiel am Samstag – auch wenn es da (15.30/Sky) gegen Meister FC Bayern München geht. „Wir wollen zeigen, warum wir da stehen, wo wir stehen“, sagte Streich. Mit einem Sieg würde der Aufsteiger sicher im Europapokal dabei sein, sollten die Verfolger 1. FC Köln und Werder Bremen in ihren Spielen patzen, wäre für den um zwei Punkte besseren SC in München auch eine Niederlage drin.
Große Chancen auf einen Sieg – und dem gleichzeitigen Vermiesen der Münchner Meisterparty – rechnet sich Streich nicht ganz so große Chancen aus. Im letzten Spiel von Philipp Lahm und Xabi Alonso und vor der Übergabe der Meisterschale „wollen sie sich gebührend verabschieden“, vermutete der Coach. „Wenn man ihren Ehrgeiz kennt, weiß man, wie sie auftreten werden.“Bis auf Mittelfeldspieler Onur Bulut sind alle SC-Spieler fit für das Saisonfinale.
Streich erinnerte daran, dass der SC im Hinspiel gegen die Bayern eines seiner besten Saisonspiele gemacht habe. „Wir haben am absoluten Maximum gespielt, das war ein begeisterndes Spiel.“Die Freiburger verloren das Auftaktspiel nach der Winterpause nach zwischenzeitlicher Führung, die der gebürtige Wangener Janik Haberer erzielt hatte, erst in der Nachspielzeit durch ein Tor von Robert Lewandowski mit 1:2. Seine Mannschaft habe auch im Rückspiel keine andere Möglichkeit, als mutig aufzutreten, sagte Streich: „Wenn man sich hinten rein stellt, schießen die Bayern trotzdem Tore.“
Allerdings gab er zu, dass „nicht mal eine Top-Leistung reicht, wenn Bayern richtig gut drauf ist“. Um beim Rekordmeister zumindest die Chance auf einen Punktgewinn zu haben, sei „enormer Laufaufwand und eine enorme Frustrationstoleranz notwendig“. Bei seiner Aufstellung wird Streich deshalb berücksichtigen, welchen Spielern er dies am meisten zutraut. „Die Frage ist, wer es nicht nur vom Willen, sondern auch von der physischen Verfassung hinkriegt.“
Es gebe drei bis vier Positionen, bei denen er sich noch nicht entschieden habe. Wie vor einer Woche sagte er, dass etwa Nils Petersen und Vincenzo Grifo diesmal von Anfang an spielen könnten, trotzdem saßen beide gegen Ingolstadt zunächst auf der Bank. Mit der möglichen Qualifikation für die Europa League und den Auswirkungen für den Verein will sich der SC-Coach erst nach dem Spiel beschäftigen.