„Kirche kann richtig Spaß machen“
Sieben Organisatorinnen planen Jugendgottesdienst des U 17-Turniers-Motto „Gods App“
- In Durchhausen steht bald das 44. U 17-Turnier vor der Tür – und mit dem Fußballwochenende auch der Jugendgottesdienst, der seit Langem zu der Großveranstaltung gehört. Seit kurz nach Ostern ist ein siebenköpfiges Organisationsteam damit beschäftigt, diesen zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen.
In diesem Jahr handelt es sich bei der Veranstaltung streng genommen um eine Wort-Gottes-Feier, die Ines Rabus, Pastorale Mitarbeiterin der Seelsorgeeinheit St. Theresia, halten wird. Und sie ist ökumenisch: Aus der Kommunion wird beispielsweise Fladenbrot, sodass alle miteinander teilen und essen können. Fürs Backen verantwortlich sind die Mädchen Kiara Blust und Larissa Schorpp, die als jüngste Teammitglieder jede Menge Ideen beisteuern.
Das Thema der Wort-Gottes-Feier soll eines aufgreifen, das bei den Jugendlichen aktuell ist. Die Wahl in diesem Jahr fiel auf „Gods App – The person you’ve called is always available“– zu deutsch: Der Teilnehmer ist immer erreichbar. „Gott ist immer erreichbar, bedingungslos und ohne Funkloch“, erläutert Daniela Haller den Gedanken dahinter. „Es sind auch keine Emojis nötig, wie man sie in fast jeder Nachricht findet, um Gefühle zu verdeutlichen. Gott kennt uns.“
Es habe Jahre gegeben, da habe es lange gedauert, ein Thema zu finden, sagt Eva Hagen, die Vorsitzende des Kirchengemeinderats der Seelsorgeeinheit, „aber diesmal hatten wir schnell eins – dank Daniela.“
Daniela Haller, die die Idee zum Motto beim ersten Treffen gleich in die Runde warf, ist zum ersten Mal bei der Organisation dabei. „Die Planung und die Arbeit in unserem Team macht mir sehr viel Spaß“, stellt sie fest. „Die Treffen sind super, die Ideen sprudeln. Ich freue mich jetzt schon unheimlich auf den Gottesdienst.“Wie der am Ende rüberkomme, das sei nämlich immer ein bisschen eine Überraschung, verrät Isabell Karwig – egal, wie genau geplant wurde.
Sie spricht aus langjähriger Erfahrung. Die Schwestern Isabell Karwig und Carolin Dieckmann organisieren den Gottesdienst sozusagen bereits in der zweiten Generation. Ins Leben gerufen hat die Veranstaltung ihre Mutter, Claudia Karwig, die 1982 mit dem damaligen Gemeindepfarrer Anton Bernhard erste Ideen für einen Jugendgottesdienst entwickelte. „Dass sich die Veranstaltung so etabliert hat , ist eine tolle Sache“, findet sie und fügt hinzu: „Und der Gottesdienst ist noch nie ausgefallen!“Zwischenzeitlich hatten ihn die Organisatoren auch auf den Sportplatz verlegt, kehrten dann aber rasch in die Kirche zurück. In seiner Anfangszeit sei der Jugendgottesdienst aufgrund der Themen, die er aufgriff, auch provokativ gewesen, erinnert sich Claudia Karwig: „Es ging unter anderem um Rassismus oder Drogen.“
Inzwischen stellt das Organisations-Team andere Aspekte in den Mittelpunkt seiner Planungen. „Wir wollen einen sehr positiven Gottesdienst gestalten“, bringt es Carolin Dieckmann auf den Punkt. Eva Hagen ergänzt: „Wir möchten zeigen, dass Kirche anders sein kann, dass sie richtig Spaß machen kann.“
So abwechslungsreich wie möglich versuchen die Frauen deshalb, den Gottesdienst zu gestalten. „Wir planen schon vorab Aktionen, um die Spieler einzubeziehen“, erzählt Carolin Dieckmann. In diesem Jahr soll es zum Beispiel eine Fotobox geben. „Die Fotos sammeln wir und beziehen sie in die Wort-Gottes-Feier mit ein.“Das erinnert Eva Hagen an 2016: „Da haben wir Luftballons steigen lassen.“
Nachdem die Organisatorinnen die musikalische Umrahmung der vergangenen Jahre oft aus eigenen Reihen überbrückt haben, knüpfen sie am 25. Juni wieder an Gottesdienste an, bei denen Bands wie „White Eagle“oder die „Ba(a)rkeeper“aus Seitingen-Oberflacht gespielt haben. Musiker und Gitarrist Johnny Weichert aus Neuhausen wird auftreten.
Gottesdienst schlägt Bogen zum Fußball
Seit jeher wichtig ist der Bogen zum Fußball, den der Gottesdienst schlägt. „In der Vergangenheit hatten wir schon Fußballer, die sich mit Spieleinlagen beteiligt haben“, erzählt Carolin Dieckmann, „oder wir haben den Einzug in die Kirche wie einen Spieleinlauf gestaltet. Es gab auch schon einen Seitenwechsel während des Gottesdienstes.“
Unterstützung erhält das Team auch von Harald Bury, dem Vorsitzenden der Sportvereinigung Durchhausen (SVD). Die heimische Mannschaft ist in der Kirche stets vollzählig vertreten. Bei den anderen Turnierteilnehmern komme der Zulauf auf die Mannschaften an, resümiert Carolin Dieckmann: „Das ist von Jahr zu Jahr unterschiedlich.“
Die Organisatorinnen wünschen sich in diesem Zusammenhang, dass alle den Gottesdienst als einen Teil des Turniers sehen. „Auch für die, die vielleicht keinen Bezug zur Kirche haben, ist es ein superschöner Start in den Sonntag. Und denjenigen, die kommen, hat es bisher immer sehr gefallen“, sagt Isabell Karwig. „Und wer nicht kommt, der verpasst wirklich etwas!“