Hattinger SV dreht zum Rundenende stark auf
Fußball-Bezirksliga Bodensee: Aus Abstiegskandidat wird beste Mannschaft des letzten Saisondrittels
- Wer hätte das gedacht? Anfang April noch stark abstiegsgefährdet und dann mit einer grandiosen Aufholjagd doch noch den Klassenerhalt geschafft. Der Hattinger SV war in der FußballBezirksliga Bodensee im letzten Saisondrittel die stärkste Mannschaft.
Mit 47 Punkten schob sich die Mannschaft von Trainer Slobodan Maglov noch auf den neunten Platz vor. Die Hattinger legten eine beeindruckende Serie hin. Nach zuvor 14 Spielen ohne Sieg und ein Abrutschen auf den 16. und drittletzten Platz blieb die Mannschaft in den letzten elf Spielen bei acht Siegen und drei Unentschieden ungeschlagen.
„Trainer Bobo Maglov und ich haben immer die Ruhe bewahrt“, sagte der erste Vorsitzende Thomas Gaßner nach dem Rundenende. „Im Endeffekt war es doch richtig, dass wir Maglov im November als Trainer geholt haben.“
Selbst vor den letzten drei Saisonspielen, als der HSV noch stark gefährdet war und das Restprogramm die um den Aufstieg kämpfenden Spitzenmannschaften SV Allensbach, FC Überlingen und FC Hilzingen hießen (Plätze eins bis drei), geriet Gaßner nicht in Panik. Gaßner: „Gegen die guten Mannschaften habe ich weniger Bedenken. Da sind die Teams auf den hinteren Plätzen schwerer zu bespielen.“Die Ergebnisse und Leistungen gaben ihm Recht. Die Hattinger holten gegen diese drei Teams alle neun Punkte.
Von Vierer- auf Dreierkette umgestellt
Der Vorsitzende führt den Erfolg im Saisonfinale auf zwei Fakoren zurück. „Zum einem kehrte im April mit Anil Bagci ein Stürmer nach langer Krankheit aufs Feld zurück und später stand dann auch Fatih Verep nach überstandener Verletzung in der Abwehr zur Verfügung. Gerade in der Offensive hatten wir Probleme. Mit Bagci hatten unsere Mittelfeldspieler dann wieder eine Anspielstation im Angriff“, sagt Gaßner. Außerdem haben die Hattinger ihre Spielweise verändert. Gaßner: „Wir haben von einer Vierer- auf eine Dreierkette umgestellt. Das hat gut funktioniert. Dadurch hatten wir einen Mittelfeldspieler mehr.“
Zum Saisonende rief die Hattinger Mannschaft wieder ihr normales Leistungsvermögen ab. Gaßner: „Mit dem Sieg beim Türk. SV Konstanz hat sich die Blockade im Kopf gelöst. Danach lief es bei uns, die Mannschaft hat sich enorm gesteigert.“Besonders Sören Seyfried lief in der zweiten Saisonhälfte zu großer Form auf. Gaßner: „Seyfried läuft sehr viel und ackert für die Mannschaft. Und dann hat er noch entscheidende Tore erzielt.“
Auffällig beim Hattinger SV ist die gute Defensive und die schlechte Offensive. Nachdem der HSV in der Vorsaison die wenigsten Gegentore aller Bezirksligisten hinnehmen musste, stand die Abwehr auch in dieser Runde stabil, kassierte in den 34 Meisterschaftsspielen 51 Treffer. Nur der Tabellendritte SV Denkingen musste weniger Tore einstecken. Auf der anderen Seite stehen aber nur 49 erzielte Tore. Keine Mannschaft traf weniger.