Ermittler
Robert Mueller, Sonderermittler in der Russland-Affäre, gilt als integer und unabhängig sowie als akribischer, fast besessener Arbeiter. Als FBI-Chef soll er oft Überstunden gemacht und dasselbe von seinen Mitarbeitern verlangt haben.
Mueller studierte in den 1960erJahren internationale Beziehungen und Jura, diente im Vietnamkrieg, arbeitete später als Assistent des Justizministers Dick Thornburgh und als Bundesstaatsanwalt von Kalifornien. Der Republikaner George W. Bush ernannte Mueller 2001 zum Leiter der Bundespolizei. Als Terroristen von al-Kaida am 11. September Flugzeuge ins World Trade Center und ins Pentagon steuerten, war Mueller gerade eine Woche im Amt. Nach den Anschlägen baute das FBI die Anti-Terror-Arbeit aus. 2009 saß Mueller im Situation Room, als die Spezialeinheit Navy Seals Osama bin Laden tötete.
Wenige Monate vor dem Ende von Muellers Amtszeit explodierten 2013 Bomben beim BostonMarathon. Einen der Attentäter, Tamerlan Zarnajew, hatten FBIAgenten zwei Jahre zuvor befragt, den Fall aber abgeschlossen. Mueller sagte später, das sei einer von zwei Momenten in seiner Karriere gewesen, auf die er am wenigsten stolz sei. Als zweiten Fall nannte er den Amoklauf von Fort Hood im Jahr 2009, bei dem 13 Menschen erschossen wurden. (dpa)