1000 Brötchen für Southside schmieren
Bäcker machen Überstunden, um Mitarbeiter des Festivals zu versorgen
- Rund 1000 Brötchen schmieren die Mitarbeiter der Tuttlinger Bäckereikette Schneckenburger täglich für das Southside-Festival in Neuhausen ob Eck. Auf dem Take-off Gewerbepark feiern rund 60 000 Musikfans. Im Hintergrund arbeiten bis zu 8000 Mitarbeiter auf dem Gelände dafür, dass das Festival rund läuft. Doch auch sie müssen versorgt werden: Schneckenburger liefert dafür dieses Wochenende täglich 5000 Brötchen und 1000 belegte Brötchen.
Für diesen Großauftrag stehen die Mitarbeiter der Bäckerei in Tuttlingen sogar noch früher auf, als sie es sowieso schon tun. Um Mitternacht beginnen sie in der Snack-Abteilung am Hauptsitz in der Föhrenstraße Brötchen und Gebäck zu belegen und bestreichen. Bereits um 23.30 Uhr hat Bäckermeister Jürgen Hermle mit der Produktion der Brötchen begonnen. 5000 Stück sollen dann auf dem Festival-Wochenmarkt verkauft werden.
Akkordarbeit am Fließband
In der Snackabteilung der Tuttlinger Produktion belegen die vier Mitarbeiter normalerweise täglich rund 1500 Brötchen. Dieses Wochenende laufen zusätzlich rund 1000 Brötchen über das Fließband, die die Mitarbeiter im Akkord belegen.
„Da zählt vor allem Schnelligkeit. In der Bäckerei braucht es Kraft und in der Konditorei Feingefühl, aber wir müssen schnell sein“, sagt Bäckerin Nicole Albert. Wenn die Brötchen von Jürgen Hermle bei ihr ankommen, werden sie zunächst durch eine Schneidemaschine geschickt. Jedes Brötchen wird dann automatisch durchgeschnitten und von Hand mit Butter bestrichen. „Heute belegen wir dann 120 Brötchen mit Fleischkäse, 350 mit Salami, 300 mit Emmentaler, und 150 bestreichen wir mit Frischkäse“, sagt Prozessmanager Andreas Knecht.
Für das Tuttlinger Unternehmen ist es einer der größten Aufträge im Jahr. „So etwas ist sehr selten. Das machen wir nur in Verbindung mit dem Southside“, sagt Geschäftsführer Marc Schneckenburger.
Herausforderung für die Bäckerei
Dementsprechend groß sei die Herausforderung, das Personal zu planen und die Abläufe so zu koordinieren, dass die Sonderbestellung fertig wird und die 32 Filialen in der Region dennoch pünktlich ihre Backwaren bekommen. Spätestens am Sonntag, wenn eigentlich mehrere Mitarbeiter frei haben, plant Marc Schneckenburger mehr Personal ein, um die Bestellung zu stemmen.
Damit die Brötchen solange wie möglich frisch bleiben, wird die Southside-Bestellung als letzte abgearbeitet. Kurz vor sechs startet Knecht mit einem voll bepackten Transporter in Richtung Southside.