Ehemaliges Fabrikgebäude bietet passenden Rahmen
Ausstellung „Genius Loci“in Aldinger Galerie im Altbau eröffnet
ALDINGEN - In der Aldinger Galerie im Altbau hat die Ausstellung „Genius Loci“von Axel Heil eröffnet.
Maschinen haben Axel Heil schon immer fasziniert. Als kleiner Bub spielte der heute in Dauchingen lebende Künstler im Schuppen, wo zwischen den ausrangierten Maschinen der Fabrik seines Großvaters weiße Hühner herumliefen. Das hat ihn ebenso geprägt wie die Eltern, die in seiner Heimat Pforzheim in kleinen Kabinetten mit der Herstellung von empfindlichen Werkstücken beschäftigt waren.
Als er dann die Galerie im Altbau in Aldingen sah, dieses ehemalige Fabrikgebäude, war er fasziniert. Und legte los: Zu sehen sind dort jetzt rostige Maschinenteile auf weißen Kissen, genannt „Matrize/Patrize“, historisch anmutende, phantastische Konstruktionspläne und verwirrende Maschinen aus Rohren, Schiffsbauteilen und Kabelsalat, über an menschliche Organe erinnernde Hintergründe gezeichnet.
Dazwischen große, grau-weiße Bahnen, die mit Bleistift bemalt und mit Wachs durchsichtig gemacht wurden, sie teilen den großen Raum in ähnliche Kabinette ein, wie Heil es aus seiner Kindheit kennt. Wieder Maschinen, Menschen und Fenster. Das erzeugt Spannung, zeigt die Zerrissenheit, mit der der Künstler an das Thema herangeht. Zum einen die Faszination, die Maschinen schon so früh auf ihn ausübten, zum anderen die Angst vor einer immer weiter fortschreitenden Technologisierung der Gesellschaft bis hin zu menschenähnlichen Robotern mit immer größeren Fähigkeiten.
Das alles spiegelt sich in dieser Ausstellung, die am Samstag mit einem ähnlich spannenden musikalischen Experiment eröffnet wurde: Marlene Wolf hatte sich als Schlagwerk Maschinenteile, verbogene Kupferbleche und Muttern vorgenommen, begleitet wurde sie von Keisuke Fujinami, der seiner Posaune ganz ungewöhnliche Töne entlockte, das Ganze untermalt von einem Teppich aus Maschinengeräuschen, die Simon Schrenk zusammengestellt hat. Dazu rezitierte Axel Heil ein Potpourri von Mutter-Worten, die münden in den humorigen Vergleich: Mutter-Mutter, VaterSchraube. Doch er provoziert ja auch gerne, und so wird die Vernissage zum Erlebnis, ganz im Genius Loci, was ja auch der Titel der Ausstellung ist, dem Geist dieses Ortes, dem Axel Heil mit seinen Werken nun bis 13. August neues Leben einhaucht.