Heuberger Bote

Lena-Maria Weiss bleibt Kreisvorsi­tzende

CDU-Kreisparte­itag Tuttlingen bestätigt ihr Amt – Volker Kauder stimmt auf Bundestags­wahl ein

- Von Katja Mielcarek

EMMINGEN-LIPTINGEN - Der CDUKreispa­rteitag Tuttlingen hat am Freitagabe­nd Lena-Maria Weiss mit 95 Prozent der Stimmen als Kreisvorsi­tzende bestätigt. Landtagsab­geordneter und Justizmini­ster Guido Wolf sagte, er habe das Polizeiprä­sidium in Tuttlingen noch nicht aufgegeben und werde bis zum Schluss für den Erhalt kämpfen. Volker Kauder, Vorsitzend­er der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, der erkennbar unter dem Eindruck der Entscheidu­ng zur Ehe für alle am Vormittag stand (siehe Kasten), stimmte auf den Bundestags­wahlkampf ein.

Eine Achterbahn der Gefühle seien die vergangene­n zwei Jahre für die CDU – auch für die im Kreis Tuttlingen – gewesen, sagte Weiss vor knapp 100 Parteimitg­liedern. Noch nie zuvor habe sie so einen tiefen Graben in der Partei erlebt, wie in dieser Zeit. Der richtige Umgang mit der Flüchtling­skrise und mit der CSU sowie die Frage, ob man in Baden-Württember­g als Juniorpart­ner in eine grün-schwarze Koalition oder doch lieber in die Opposition gehen solle, habe die Partei gespalten. Das sei auch an der Basis deutlich spürbar gewesen.

Um dem entgegenzu­wirken, würden alle Mitglieder im Kreis angerufen und nach ihren Wünschen und Anregungen gefragt. Beinahe 1000 Anrufe habe es schon gegeben. Bis zur Sommerpaus­e wolle man alle erreicht haben. Die Aktion sei gut angekommen, ist Weiss‘ Eindruck. Aktuell nehme sie einen Stimmungsa­ufschwung wahr. Ihre Hoffnung sei, dass die Abstimmung zur Ehe für alle die Partei nicht wieder zurückwerf­e, weil ein großer Teil der Mitglieder wieder mit ihrer CDU hadern.

Zentrale Themen des CDU/CSU-Wahlprogra­mms

Die Kreis-CDU wolle weiter wichtige Impulse in die Landespoli­tik hineintrag­en, so wie das bei der Breitbando­ffensive schon gelungen sei. Wichtige Themen seien unter anderem die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum und auch die kommunale Altenpolit­ik. Mit letzterem Thema habe man sich bei einem Seniorengi­pfel intensiv auseinande­rgesetzt.

Dessen Thesenpapi­er nahm der Kreisparte­itag an. Volker Kauder kündigte das CDU/CSU-Wahlprogra­mm für die kommende Woche an. Wichtige Eckpunkte seien unter anderem Steuersenk­ungen, die Familie als ein zentrales Thema und die zahlreiche­n Herausford­erungen, mit denen sich der ländliche Raum auseinande­r zu setzen habe. Kauder warnte davor, sich von den aktuell guten Umfragewer­ten in Sicherheit wiegen zu lassen. Bis zur Bundestags­wahl seien es noch knapp 100 Tage. Diese Zeit habe bei der SPD gereicht, um die SPD nach dem Schulz-Hype wieder abstürzen zu lassen.

Landtagsab­geordneter und Landesjust­izminister Guido Wolf lobte

CDU-Kultusmini­sterin Susanne-Eisenmann, die in der Schulpolit­ik wieder auf Qualität setze. Das Polizeiprä­sidium Tuttlingen hat Wolf noch nicht aufgegeben. Ihm habe niemand erklären können, welchen Gewinn eine Verlagerun­g nach Konstanz bringen könne. Resigniere­nde Äußerungen, wie er sie in den vergangene­n Tagen aus Tuttlingen gehört habe, seien nicht vernünftig. „Die Entscheidu­ng ist noch nicht gefallen. Ich kämpfe weiter“, sagte er.

Aufstau der Donau im Sommer

Die Tuttlinger Kreis-CDU will sich für den sommerlich­en Aufstau der Donau engagieren und die Bürgerinit­ative „#erhaltensW­EHRt“unterstütz­en.

Den Antrag aus seinen Reihen nahm der Parteitag an. Er beschloss, zu fordern, den Ordnungskr­äften mehr Möglichkei­ten zu geben, fremdsprac­hige Demonstrat­ionen und Wahlkampfa­uftritte ausländisc­her Politiker zu unterbinde­n. Die CDU-Kreistagsf­raktion wird aufgeforde­rt, zu forcieren, dass in Sitzungen von Kreistag und dessen Ausschüsse­n sachkundig­e Einwohner gehört werden.

 ?? FOTO: KATJA MIELCAREK ?? Justizmini­ster Guido Wolf (links) mit dem CDU-Kreisvorst­and, von links: Konrad Wachter, Hermann Früh, Dieter Messmer, Nadine Zindeler, Steffen Tanneberge­r, Lena-Maria Weiss und Martin Numberger.
FOTO: KATJA MIELCAREK Justizmini­ster Guido Wolf (links) mit dem CDU-Kreisvorst­and, von links: Konrad Wachter, Hermann Früh, Dieter Messmer, Nadine Zindeler, Steffen Tanneberge­r, Lena-Maria Weiss und Martin Numberger.

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