Göltener gründen Bürgerinitiative
Anwohner fürchten negative Konsequenzen aus dem Bauvorhaben der Wohnbau
- Die Bewohner des Trossinger Wohngebiets Auf Gölten machen ernst. Am Mittwochabend haben sich 60 von ihnen im TG-Vereinsheim getroffen und eine Bürgerinitiative gegründet. Sie wollen sich gegen ein geplantes Bauprojekt wehren.
Das Treffen war von Cornelia und Herbert Goebel, Lisa und Martin Krüger sowie Rainer und Ulrike Milde organisiert worden. Robert Schuster, Geschäftsführer der TG, übernahm die Moderation. Der geplante Neubau von neun Häusern mit 72 Wohneinheiten bewegt die Gemüter (wir haben mehrfach berichtet). Bereits jetzt, ohne die neuen Bewohner des Wohngebiets, sei die einzige Zufahrt zu eng, das Verkehrsaufkommen zu groß, der Parkraum zu knapp. „Immer wieder werden Mülltonnen nicht abgefahren, weil die Müllabfuhr nicht dran kommt“, sagte ein Anwohner. Regelrecht dramatisch sei es, wenn Rettungskräfte einen Einsatz Auf Gölten hätten. Dann nämlich, so die Meinung der Anwohner, seien Rettungswege regelmäßig durch Falschparker blockiert. Parkverbote, so der Tenor, würden das Problem lediglich verlagern, nicht aber lösen.
Doch nicht nur die Verkehrsprobleme trieb die Anwohner um. „Wenn am Stadtgarten neun Häuser in der geplanten Art und Weise gebaut werden, dann haben wir im Ginsterweg nur noch Schatten“, sagte ein Anwohner. „Dann verkommt der Ginsterweg zum Feuchtbiotop“, ergänzte ein anderer.
Im Verlauf der Diskussion wurde klar, dass sich die Bewohner des Wohngebietes nicht richtig informiert fühlen. „Bisher hieß es, die Häuser haben 2,5 bis 3,5 Geschosse. Da unter den Häusern jedoch noch Carports geplant sind, sprechen wir im Endeffekt über fünf Etagen“, sagte Herbert Goebel. Die Bauhöhe von 13 Metern wird von allen Anwohnern als sehr hoch empfunden. „Da habe ich in meinem Garten keinerlei Privatsphäre mehr“, sagte ein Gesprächsteilnehmer, dessen Eigenheim sich in direkter Nachbarschaft zu den geplanten Häusern befindet.
Der Frust bei den Versammelten war spürbar, der Wille, etwas zu ändern, aber auch. Die Bürgerinitiative, die sie an diesem Abend gründeten, soll dazu dienen, die Interessen gebündelt vorzutragen. Herbert Goebel, Christian Bilger, Helmut Jetter, Martin Krüger, Ulrike Milde, Gero Grünefeld, Anneliese und Volker Bilger, Olga Eggert, Johann Huber, Yannick und Volker Ositschan erklärten sich bereit, die Initiative federführend zu verantworten. In einer weiteren Sitzung wird dieses Gremium zusammenkommen und ein DreierTeam als Sprecher bestimmen. Von der Versammlung wurden sie beauftragt, folgende Ziele zu formulieren: Die Anwohner wünschen sich eine Tiefgarage zu den Neubauten und eine verbesserte Planung für den fließenden und den ruhenden Verkehr.
Viel Zeit für die Ausformulierung bleibt den Anwohnern nicht. Denn schon am Mittwoch, 12. Juli, 19 Uhr, wollen sie die Punkte beim Informationstreff der Stadt im TG-Heim vorbringen.