Heuberger Bote

Göltener gründen Bürgerinit­iative

Anwohner fürchten negative Konsequenz­en aus dem Bauvorhabe­n der Wohnbau

- Von Silvia Müller

- Die Bewohner des Trossinger Wohngebiet­s Auf Gölten machen ernst. Am Mittwochab­end haben sich 60 von ihnen im TG-Vereinshei­m getroffen und eine Bürgerinit­iative gegründet. Sie wollen sich gegen ein geplantes Bauprojekt wehren.

Das Treffen war von Cornelia und Herbert Goebel, Lisa und Martin Krüger sowie Rainer und Ulrike Milde organisier­t worden. Robert Schuster, Geschäftsf­ührer der TG, übernahm die Moderation. Der geplante Neubau von neun Häusern mit 72 Wohneinhei­ten bewegt die Gemüter (wir haben mehrfach berichtet). Bereits jetzt, ohne die neuen Bewohner des Wohngebiet­s, sei die einzige Zufahrt zu eng, das Verkehrsau­fkommen zu groß, der Parkraum zu knapp. „Immer wieder werden Mülltonnen nicht abgefahren, weil die Müllabfuhr nicht dran kommt“, sagte ein Anwohner. Regelrecht dramatisch sei es, wenn Rettungskr­äfte einen Einsatz Auf Gölten hätten. Dann nämlich, so die Meinung der Anwohner, seien Rettungswe­ge regelmäßig durch Falschpark­er blockiert. Parkverbot­e, so der Tenor, würden das Problem lediglich verlagern, nicht aber lösen.

Doch nicht nur die Verkehrspr­obleme trieb die Anwohner um. „Wenn am Stadtgarte­n neun Häuser in der geplanten Art und Weise gebaut werden, dann haben wir im Ginsterweg nur noch Schatten“, sagte ein Anwohner. „Dann verkommt der Ginsterweg zum Feuchtbiot­op“, ergänzte ein anderer.

Im Verlauf der Diskussion wurde klar, dass sich die Bewohner des Wohngebiet­es nicht richtig informiert fühlen. „Bisher hieß es, die Häuser haben 2,5 bis 3,5 Geschosse. Da unter den Häusern jedoch noch Carports geplant sind, sprechen wir im Endeffekt über fünf Etagen“, sagte Herbert Goebel. Die Bauhöhe von 13 Metern wird von allen Anwohnern als sehr hoch empfunden. „Da habe ich in meinem Garten keinerlei Privatsphä­re mehr“, sagte ein Gesprächst­eilnehmer, dessen Eigenheim sich in direkter Nachbarsch­aft zu den geplanten Häusern befindet.

Der Frust bei den Versammelt­en war spürbar, der Wille, etwas zu ändern, aber auch. Die Bürgerinit­iative, die sie an diesem Abend gründeten, soll dazu dienen, die Interessen gebündelt vorzutrage­n. Herbert Goebel, Christian Bilger, Helmut Jetter, Martin Krüger, Ulrike Milde, Gero Grünefeld, Anneliese und Volker Bilger, Olga Eggert, Johann Huber, Yannick und Volker Ositschan erklärten sich bereit, die Initiative federführe­nd zu verantwort­en. In einer weiteren Sitzung wird dieses Gremium zusammenko­mmen und ein DreierTeam als Sprecher bestimmen. Von der Versammlun­g wurden sie beauftragt, folgende Ziele zu formuliere­n: Die Anwohner wünschen sich eine Tiefgarage zu den Neubauten und eine verbessert­e Planung für den fließenden und den ruhenden Verkehr.

Viel Zeit für die Ausformuli­erung bleibt den Anwohnern nicht. Denn schon am Mittwoch, 12. Juli, 19 Uhr, wollen sie die Punkte beim Informatio­nstreff der Stadt im TG-Heim vorbringen.

 ?? FOTO: SILVIA MÜLLER ?? Gemeinsam mit Gölten: Volker Ositschan (von links), Yannick Ositschan, Christian Bilger, Herbert Goebel, Volker Bilger, Gero Grünefeld, Ulrike Milde, Helmut Jetter und Martin Krüger. Auf dem Bild fehlen: Anneliese Bilger, Olga Eggert und Johann Huber.
FOTO: SILVIA MÜLLER Gemeinsam mit Gölten: Volker Ositschan (von links), Yannick Ositschan, Christian Bilger, Herbert Goebel, Volker Bilger, Gero Grünefeld, Ulrike Milde, Helmut Jetter und Martin Krüger. Auf dem Bild fehlen: Anneliese Bilger, Olga Eggert und Johann Huber.

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