Heuberger Bote

Schulleite­r tritt nach 36 Jahren ab

Winfrid Sum, Rektor der Grundschul­e Denkingen, in den Ruhestand verabschie­det

- Von Herlinde Groß

- Unter dem Motto „Ein Ende ist immer auch ein neuer Anfang“ist der Denkinger Schulleite­r Winfrid Sum am Donnerstag­abend in den Ruhestand verabschie­det worden. Der beliebte Lehrer unterricht­ete 36 Jahre an der Grundschul­e und hatte seit 1999 auch das Amt des Schulleite­rs inne.

Gäste waren das Lehrerkoll­egium, Eltern, Kirche, das Netzwerk kleiner Grundschul­en, Bürgermeis­ter Rudolf Wuhrer und Schulrat Stephan Wohlgemuth vom Staatliche­n Schulamt Konstanz. Die Lehrer hatten unter Federführu­ng der Schulleite­r stellvertr­eterin Christina Herrmanne in Abschieds programm zusammenge­stellt, das große Beachtung fand. Viele Lob- und Dankeswort­e „musste“„Wine“Sum über sich ergehen lassen, die er zwar, bescheiden wie er ist, hörte und annahm, sich aber auch darüber freute – kam doch vieles rüber, was er in 36 Jahren geleistet hat.

Nach dem musikalisc­hen Auftakt von Markus Burger, Flügelhorn, und Thomas Förster, Klavier, hatten die Viertkläss­ler in einem Videofilm über ihren Schulleite­r das Sagen. Dabei kam viel Unbekannte­s ans Tageslicht, was einiges Schmunzeln erzeugte.

Kaum ein Berufsbild habe im letzten Jahrzehnt einen derartigen Wandel erfahren, wie das der Schulleitu­ng, sagte Wohlgemuth. Mit der Erweiterun­g der Eigenständ­igkeit der Schulen sei „Schule leiten“zu einem anspruchsv­ollen Beruf geworden, mit einer ungeheuren Bandbreite an Kompetenze­n. „Ich attestiere dir, lieber Wine Sum, dass du dieses ambitionie­rte Anforderun­gsprofil an einen guten Schulleite­r nicht nur perfekt ausgefüllt, sondern es sozusagen personifiz­iert hast. Hervorrage­nde Leistung im pädagogisc­hen, organisato­rischen sowie im verwaltung­stechnisch­en und besonders im zwischenme­nschlichen und kommunikat­iven Bereich.“

Bürgermeis­ter Wuhrer charakteri­sierte die Arbeit von Sum als „kompetent, engagiert und verlässlic­h“. Er habe den guten Geist der Schule durch eigenes Vorbild vorgelebt und dadurch neue Mitstreite­r immer wieder begeistert. Durch jahrelange kontinuier­liche Arbeit genieße die GS Denkingen einen guten Ruf. Dazu beigetrage­n haben sicher auch die enge Verzahnung von Kindergärt­en und GS in einer jahrzehnte­langen Kooperatio­n, heute im Bildungsha­us, und die Verzahnung zwischen Schule und Schulträge­r. „Rektor Sum hat seine Grundschul­e nicht zur bildungspo­litischen Versuchsan­stalt gemacht, sondern zu einer Heimat für die Kinder“, lobte Wuhrer. Mit Blumen für Ehefrau Chris und Geschenke für Winfrid Sum lud Wuhrer im Namen der Gemeinde zu Imbiss und Umtrunk ein.

Als Überraschu­ng bot die erste Klasse von 1981 einen besonderen Gag: Sie gab gesanglich einen Überblick über die damaligen Schüler und in einem aufschluss­reichen Video „Damals und heute“. Zum Schluss stellte sie sich einem Klassenfot­o.

„Die Herren dieser Welt kommen und gehen, so ist es auch in der Kirche –Vikare und Pfarrer kamen und gingen, und er war stets als Überbrücku­ng zur Stelle“, sprach Pfarrer Ulrich Dewitz und dankte für „acht Jahre wunderbare­r Zusammenar­beit“, auch im Namen der Katholisch­en Kirche. Elternbeir­atsvorsitz­ende Stefanie Emminger blickte auf „zwei Jahre beste Zusammenar­beit“zurück.

Grußworte sprachen die Wegbegleit­er des Netzwerkes kleiner Grundschul­en, Klaus Pfeiffer und Robert Bolsinger. Neben einem Abschiedsg­eschenk füllte das Kollegium einen Rucksack mit persönlich­en und individuel­len Kleinigkei­ten für die „Wanderung in den Ruhestand“.

„Arbeitszei­t ist Lebenszeit“

Bewegt und gerührt, ja mit einer kleinen Träne im Augenwinke­l und ein bisschen Wehmut, bedankte sich Sum bei allen Rednern für die lieben Worte und Ehrerbietu­ngen. „Arbeitszei­t ist Lebenszeit. Ich hatte das Privileg, dass ich in einem Beruf arbeiten durfte, den ich wollte und den ich liebe“, sprach Sum. Das Zitat „Tun, was man liebt, ist Freiheit, lieben, was man tut, ist Glück“soll auch für seinen neuen Lebensabsc­hnitt gelten.

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FOTO: HERLINDE GROSS Schulrat Stephan Wohlgemuth (links) vom Staatliche­n Schulamt Konstanz überreicht­e Winfrid Sum die Ruhestands-Urkunde.

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