Lawine reißt Urlauber in den Tod
Ein junger Niederländer stirbt beim Wandern mit seiner Familie im Berchtesgadener Land
(dpa) - Vor den Augen seiner Familie ist ein junger Mann im Berchtesgadener Land von einer Lawine in den Tod gerissen worden. Der 24 Jahre alte Niederländer war mit seinen Eltern und seinem Bruder unterwegs, als sich am Donnerstagnachmittag die Schneemassen lösten und ihn in die Tiefe rissen. Der Mann stürzte in felsigem Gelände ab und war sofort tot, da er sich schwerste Kopfverletzungen zugezogen hatte.
Seine Angehörigen konnten erst zwei Stunden danach einen Notruf absetzen, weil sie keinen Empfang hatten. „Es ist ein Riesenunglücksfall“, sagte Jörg Fegg, Bergführer und Polizeibeamter bei der Polizei-Inspektion Berchtesgaden.
In der vergangenen Saison gab es in Bayern keinen einzigen Lawinentoten. Ein einfacher Wanderer war zuletzt im Mai 2013 in einer Lawine gestorben, als er in den Allgäuer Alpen auf ein Alt-Schneefeld trat und mit dem Schnee abrutschte. Die vierköpfige Familie aus den Niederlanden hatte Urlaub im Chiemgau gemacht. Sie war am Morgen losgewandert. Beim Hüttenwirt der Gotzenalm informierten sich die Urlauber, bevor sie den Abstieg über die Regenalm in das Landtal antraten. Allerdings machte sich die Familie erst gegen 15 Uhr auf den Weg – nachmittags wird der Schnee mit der Erwärmung schwerer und gefährlicher, weil er leichter rutscht. Die Eltern und der 25 Jahre alte Bruder des Verunglückten querten gegen 16.15 Uhr auf etwa 1650 Metern Höhe eine Rinne, als sich oberhalb der Schnee löste, etwa 30 Meter abrutschte und den 24-Jährigen als Letzten der Gruppe erfasste. In den Berchtesgadener Alpen war zuletzt bis zu einem halben Meter Schnee gefallen. Im Bereich der Unfallstelle lagen etwa 20 bis 30 Zentimeter nasser Schnee Der Lawinenwarndienst hatte bereits am Mittwoch insbesondere für das Berchtesgadener Land gewarnt.