Steffen Finsterle leitet die Löhrschule
Rektor freut sich über neue Herausforderung - Schule kämpft mit Lehrermangel
- Der neue Rektor der Löhrschule ist dort ein alter Bekannter: Steffen Finsterle, der an der Schule seit sechs Jahren Mathematik, Deutsch und Geographie unterrichtet, hat die Schulleitung von Joachim Grathwohl übernommen, der diese kommissarisch innehatte.
Damit hat die Löhrschule zum ersten Mal seit dem Weggang von Bernd Scharfenort 2013 wieder einen offiziellen Rektor. In den vergangenen Jahren hatte Konrektor Grathwohl dessen Aufgaben mit viel Elan und Engagement ausgefüllt. Finsterle unterstützte Grathwohl in dieser Zeit bereits, übernahm die eine oder andere Tätigkeit im Bereich Schulleitung.
„Es war klar, dass es weitergehen muss, nachdem Herr Grathwohl in den Ruhestand geht“, sagt Steffen Finsterle. Sein Beschluss, die Nachfolge offiziell anzutreten, sei ein „wachsender Prozess“gewesen - der irgendwann dazu führte, dass er sich bewarb. „Ich kenne die Strukturen ja bereits.“Hauptmotivation für seine Bewerbung: Steffen Finsterle liegt die Löhrschule am Herzen. „Sagen wir so: Vor fünf Jahren wollte ich noch nicht Rektor werden“, stellt der 38-Jährige fest. Inzwischen sieht er den Posten aber als eine neue Herausforderung: „Es ist toll, wie viel man als Schulleiter gestalten kann“, sagt er, „und das Kollegium arbeitet und hält eng zusammen.“Finsterle hofft, dass er zeitnah Unterstützung durch einen Konrektor erhält.
Denn an der Löhrschule ist viel zu tun: Drei Lehrer fehlen, zwei davon für die Vorbereitungsklassen - Unterricht, den das Kollegium auffangen muss. Im Ganztagesbereich musste die Löhrschule den Rotstift ansetzen, der Regelbereich wird durch größere Klassen - die zum Teil geteilt werden müssten - abgedeckt. Die Schüler der Vorbereitungsklassen, die ausreichend Grundkentnisse in Deutsch haben, mussten deshalb bereits in den Regelunterricht wechseln.
Probleme hängen an Lehrerversorgung
„Das ist für alle nicht ideal und bereitet uns gerade Kopfzerbrechen“, erläutert Finsterle, „aber ich denke, wir sind diesbezüglich auf einem guten Weg.“Zwei Lehrerinnen für die Vorbereitungsklassen seien in Aussicht, die Verfahren liefen derzeit. Finsterle sieht in den Vorbereitungsklassen dabei ein großes Thema, das die Schule in den kommenden Jahren beschäftigen wird.
Ähnlich sieht es im Bereich Inklusion aus, der auch unter dem Lehrermangel leidet, wie Finsterle mitteilt. Unter den 30 neuen Fünftklässlern befinden sich drei Inklusionskinder, insgesamt zehn besuchen die Löhrschule.
„Wir werden von der Solwegschule und der Johann-Peter-HebelSchule Tuttlingen unterstützt“, sagt Finsterle, „Es reicht nicht. Auch diesen Schulen fehlen Pädagogen, deswegen können sie nicht mehr Untrstützung leisten.“19 Wochenstunden stehen für die Betreuung der Inklusionskinder zur Verfügung. „Es fehlen Sonderpädagogen“, stellt Finsterle fest und fügt hinzu: „Das bereitet uns Bauchschmerzen.“Wie auch das Problem im Bereich Vorbereitungsklassen könne die Löhrschule das nicht alleine lösen - es steht und fällt alles mit der Lehrerversorgung.