Künftiger Bundestag könnte größter aller Zeiten werden
Partei-Fundis und -Realos hätten mit Macht aufbrechen können. Doch gejubelt wird wenig, als bei der Wahlparty im Festsaal Kreuzberg die Hochrechnungen mit den LinkenZahlen eingespielt werden. Vereint sind die Partygäste in Buhrufen, wenn die Zahlen für die AfD kommen.
Als sich Parteichefin Katja Kipping den Weg durch den Saal bahnt, raunt sie: „Gemischte Gefühle – für uns ist es okay, aber gesellschaftlich …“Spitzenkandidat Dietmar Bartsch beschreibt, wie die Linke ihre Stellung im Bundestag behaupten will: Sie will weiter etwas Besonderes sein, wenig mit den etablierten Parteien wie Union oder SPD gemein haben.
Wagenknecht sieht jetzt als ihre Hauptaufgabe, „dass dieser enorme Rechtsruck, dass der nicht in vier Jahren noch mal weitergeht. Das wäre wirklich die Hölle.“Wenigstens Personaldiskussionen bleiben der Linken erspart: Wagenknecht und Bartsch machen wohl als Fraktionschefs weiter, Kipping und Riexinger an der Parteispitze.
(AFP) - Der künftige Bundestag könnte der größte aller Zeiten werden. Eine am Sonntagabend von der ARD veröffentlichte Hochrechnung geht von 690 Sitzen im neuen Parlament aus. Der hohe Anstieg gegenüber den derzeit 630 Parlamentariern erklärt sich aus der großen Zahl der erwarteten Überhangs- und Ausgleichsmandate. Den bislang größten Bundestag gab es 1994 mit 672 Abgeordneten.