Ludwigia beschließt Vereinsheimverkauf
14 Mitglieder stimmen bei Versammlung dafür – Verein soll nicht aufgelöst werden
- Am Freitagabend haben sich die Mitglieder des Aquariumvereins Ludwigia Aldingen im Sportheim der Spielvereinigung zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung getroffen. Tagesordnung ist die Situation des Vereins und der eventuelle Verkauf des Vereinsheims gewesen. Am Ende war klar: Das Vereinsheim wird verkauft. Von den 47 Mitgliedern, die der Aquariumverein Ludwigia Aldingen zählt, waren 19 in der Versammlung anwesend. In einer geheimen Abstimmung votierten 14 für den Verkauf und fünf waren dagegen. Der Erlös aus dem Verkauf soll nun der weiteren Vereinsarbeit zugute kommen.
Bevor zur Abstimmung geschritten wurde, teilte der Vorsitzende Ralf Schräpel den Mitgliedern mit, dass ein Interessent, der Ortsverband der Donauschwaben, am Kauf des Heims interessiert sei. Weiterhin ließ er seine Aquarianer wissen, dass sie sich auch nach einem Verkauf weiterhin im Vereinsheim treffen könnten. Doch bevor es zu der Entscheidung kam, stellte der Vorsitzende Schräpel die Lage des Vereins vor. Der Verein hat kaum mehr Einnahmen und Ausstellungen – Börsen werden nicht mehr durchgeführt und das Interesse an den angebotenen Vorträgen hält sich auch in überschaubaren Grenzen, ging aus den Ausführungen des Vorsitzenden hervor.
Selbst das Vereinsheim wurde zuletzt an den geöffneten Tagen kaum mehr besucht. „Die Zeiten, in denen wir in der Erich-Fischer-Halle ausstellen konnten, und die Gäste busseweise von weit her angereist kamen, sind längst vorbei“, war eine seiner Aussagen.
Vereinsheim ist für den Verein eine Belastung
An seinen Bericht schloss sich eine Diskussion an. Ruhig, sachlich und diszipliniert wurden Argumente zusammen getragen, wie der Verein wieder mit Leben gefüllt werden könnte. Dabei wurde klar, dass der Aquariumverein mit den selben Nachwuchsproblemen zu kämpfen hat, wie viele andere Vereine auch und dass daher der Altersdurchschnitt bei den Mitgliedern recht hoch ist. Diese Mitglieder im Seniorenalter sehen sich inzwischen außerstande, die anfallenden Arbeiten im und am Vereinsheim zu stemmen. Mehr Struktur und mehr Engagement für den Verein forderte eines der jüngeren Mitglieder von den Anwesenden. Eine der vorgetragenen Ideen war, Aquarien in Schulen aufzustellen, um somit das Interesse der Jugend an dem Hobby zu wecken. Trotz der zusammengetragenen Argumente wurde klar, dass die Immobilie eine Belastung für den Verein darstellt. „Aber wenn das Heim weg ist, dann ist doch auch gleich alles weg“, war die Befürchtung eines Mitgliedes.
Da hakte Schräpel ein und machte klar, dass es um den Verkauf des Vereinsheimes, nicht aber um die Auflösung des Vereins ging. An dem Punkt brachte sich dann auch der mit anwesende Bürgermeister Ralf Fahrländer ein und wies auf die 42-jährige Geschichte des Vereins hin. Beinahe enthusiastisch appellierte er an die Mitglieder „es kann doch nicht sein, dass der Verkauf des Vereinsheims das Ende des Vereins darstellt. Es muss doch weitergehen“. Nach der Überzeugung des Bürgermeisters ist es richtig, das Gebäude zu verkaufen, wenn es eine Last darstellt. Er verwies auf die vielen Vereine, die auch kein Vereinsheim haben und die gute Vereinsarbeit leisten. Den bevorstehenden Verkauf an den Ortsverband der Donauschwaben kommentierte Fahrländer als Chance für Ludwigia. „Betrachten sie es als Teil der Vereinsgeschichte, der war. Nun kommt etwas Neues“, sagte das Gemeindeoberhaupt.