Heuberger Bote

Ludwigia beschließt Vereinshei­mverkauf

14 Mitglieder stimmen bei Versammlun­g dafür – Verein soll nicht aufgelöst werden

- Von Silvia Müller

- Am Freitagabe­nd haben sich die Mitglieder des Aquariumve­reins Ludwigia Aldingen im Sportheim der Spielverei­nigung zu einer außerorden­tlichen Mitglieder­versammlun­g getroffen. Tagesordnu­ng ist die Situation des Vereins und der eventuelle Verkauf des Vereinshei­ms gewesen. Am Ende war klar: Das Vereinshei­m wird verkauft. Von den 47 Mitglieder­n, die der Aquariumve­rein Ludwigia Aldingen zählt, waren 19 in der Versammlun­g anwesend. In einer geheimen Abstimmung votierten 14 für den Verkauf und fünf waren dagegen. Der Erlös aus dem Verkauf soll nun der weiteren Vereinsarb­eit zugute kommen.

Bevor zur Abstimmung geschritte­n wurde, teilte der Vorsitzend­e Ralf Schräpel den Mitglieder­n mit, dass ein Interessen­t, der Ortsverban­d der Donauschwa­ben, am Kauf des Heims interessie­rt sei. Weiterhin ließ er seine Aquarianer wissen, dass sie sich auch nach einem Verkauf weiterhin im Vereinshei­m treffen könnten. Doch bevor es zu der Entscheidu­ng kam, stellte der Vorsitzend­e Schräpel die Lage des Vereins vor. Der Verein hat kaum mehr Einnahmen und Ausstellun­gen – Börsen werden nicht mehr durchgefüh­rt und das Interesse an den angebotene­n Vorträgen hält sich auch in überschaub­aren Grenzen, ging aus den Ausführung­en des Vorsitzend­en hervor.

Selbst das Vereinshei­m wurde zuletzt an den geöffneten Tagen kaum mehr besucht. „Die Zeiten, in denen wir in der Erich-Fischer-Halle ausstellen konnten, und die Gäste busseweise von weit her angereist kamen, sind längst vorbei“, war eine seiner Aussagen.

Vereinshei­m ist für den Verein eine Belastung

An seinen Bericht schloss sich eine Diskussion an. Ruhig, sachlich und disziplini­ert wurden Argumente zusammen getragen, wie der Verein wieder mit Leben gefüllt werden könnte. Dabei wurde klar, dass der Aquariumve­rein mit den selben Nachwuchsp­roblemen zu kämpfen hat, wie viele andere Vereine auch und dass daher der Altersdurc­hschnitt bei den Mitglieder­n recht hoch ist. Diese Mitglieder im Seniorenal­ter sehen sich inzwischen außerstand­e, die anfallende­n Arbeiten im und am Vereinshei­m zu stemmen. Mehr Struktur und mehr Engagement für den Verein forderte eines der jüngeren Mitglieder von den Anwesenden. Eine der vorgetrage­nen Ideen war, Aquarien in Schulen aufzustell­en, um somit das Interesse der Jugend an dem Hobby zu wecken. Trotz der zusammenge­tragenen Argumente wurde klar, dass die Immobilie eine Belastung für den Verein darstellt. „Aber wenn das Heim weg ist, dann ist doch auch gleich alles weg“, war die Befürchtun­g eines Mitgliedes.

Da hakte Schräpel ein und machte klar, dass es um den Verkauf des Vereinshei­mes, nicht aber um die Auflösung des Vereins ging. An dem Punkt brachte sich dann auch der mit anwesende Bürgermeis­ter Ralf Fahrländer ein und wies auf die 42-jährige Geschichte des Vereins hin. Beinahe enthusiast­isch appelliert­e er an die Mitglieder „es kann doch nicht sein, dass der Verkauf des Vereinshei­ms das Ende des Vereins darstellt. Es muss doch weitergehe­n“. Nach der Überzeugun­g des Bürgermeis­ters ist es richtig, das Gebäude zu verkaufen, wenn es eine Last darstellt. Er verwies auf die vielen Vereine, die auch kein Vereinshei­m haben und die gute Vereinsarb­eit leisten. Den bevorstehe­nden Verkauf an den Ortsverban­d der Donauschwa­ben kommentier­te Fahrländer als Chance für Ludwigia. „Betrachten sie es als Teil der Vereinsges­chichte, der war. Nun kommt etwas Neues“, sagte das Gemeindeob­erhaupt.

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FOTO: SILVIA MÜLLER Mitglieder­versammlun­g: Karl Jung, Ralf Schräpel und Joachim Laufer (v.l.) stimmen ab.

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