Bewegung im Fall Schlecker
Anklage schwächt Vorwürfe gegen Ex-Unternehmer ab
(tja) - Der einstige Drogeriemarktkönig Anton Schlecker darf im Prozess um seine Pleite auf etwas Milde hoffen. Am Montag schwächte die Staatsanwaltschaft vor dem Landgericht Stuttgart ihre Vorwürfe etwas ab. Sie geht nun davon aus, dass Schlecker erst Ende 2010 klar gewesen sei, dass die Zahlungsunfähigkeit drohte. Zuvor hatten die Ankläger beweisen wollen, dass Schlecker schon Ende 2009 das Unheil kommen sah und trotzdem Firmenvermögen an seine Familie verschob. Der Zeitpunkt ist entscheidend: Je später er angesetzt wird, desto besser für Schlecker und seine Kinder. Der Patriarch meldete Anfang 2012 die Insolvenz an.
Der Vorsitzende Richter geht offenbar davon aus, dass Schlecker die aussichtslose Lage schon im Januar 2011 hätte erkennen müssen. Die Verteidigung glaubt, dies sei frühstens nach April 2011 der Fall gewesen.
(dpa) - Die insolvente Fluggesellschaft Air Berlin wird voraussichtlich Ende Oktober den Flugbetrieb einstellen müssen. Im laufenden Insolvenzverfahren sei ein eigenwirtschaftlicher Flugverkehr unter dem Airline-Code AB „nach gegenwärtigem Erkenntnisstand spätestens ab dem 28. Oktober nicht mehr möglich“, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Brief des Unternehmens an seine Mitarbeiter. Der Flugverkehr der nicht insolventen Töchter Niki und LG Walter werde weitergeführt.
Vorstandschef Thomas Winkelmann und der Generalbevollmächtigte im Insolvenzverfahren, Frank Kebekus, erinnerten in dem Brief daran, dass die vereinbarte Exklusivität der Verkaufsverhandlungen mit Lufthansa und Easyjet an diesem Donnerstag enden werde. „In wenigen Tagen werden wir mehr wissen“, hieß es zum Stand der Gespräche. Nicht jeder Air-Berlin-Mitarbeiter werde bei den Käufern eine neue Anstellung finden.