Heuberger Bote

Das große Insektenst­erben

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Der Trend setzt sich fort: In Deutschlan­d gibt es immer weniger Fluginsekt­en wie diese Luzerne-Sägehornbi­ene (Foto: imago). Dies belegt nun eine Studie von Wissenscha­ftlern aus Deutschlan­d, Großbritan­nien und den Niederland­en für das Fachmagazi­n „PLOS ONE“. Seit 1990 nahm die Gesamtmass­e um mehr als 75 Prozent ab. Die Analyse bestätigt erste, im Sommer vorgestell­te Ergebnisse.

Auch in Baden-Württember­g registrier­en Naturschüt­zer einen dramatisch­en Rückgang. „Das Insektenst­erben ist Realität und schreitet unaufhalts­am voran. Seit der Jahrtausen­dwende hat sich mit dem beginnende­n Einsatz neuartiger, hochtoxisc­her Insektengi­fte in der Landwirtsc­haft der Rückgang der Insektenar­ten und -individuen rasant verstärkt“, schreibt Nabu-Landesvors­itzender Johannes Enssle in einer Pressemitt­eilung. „Auch in Baden-Württember­g stehen wir beim Artenschut­z am Abgrund. Im Randecker Maar am Albtrauf haben Ökologen sogar aufgehört, Schwebflie­gen zu erfassen, weil das nach einem Rückgang um rund 77 Prozent keinen Sinn mehr ergibt“, so Enssle. Der Nabu fordere Landwirtsc­haftsminis­ter Peter Hauk auf, sich für einen grundlegen­den Wandel in der Agrarpolit­ik einzusetze­n, „die den Naturschut­z konsequent mitdenkt“. Er lobte Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n, der Artenschut­z zur Chefsache erklärt habe. Nun müsse das für Ende Oktober angekündig­te „Sonderprog­ramm Ökologie“zeigen, ob es hält, was es verspricht. Dafür müsse das Programm effektive Maßnahmen beinhalten, Landwirte ins Boot holen und mit den in Aussicht gestellten 15 Millionen Euro ausgestatt­et werden. (sz)

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