Freilichtmuseum bekommt Toilettenhäuschen
Für die Anlage am Spielplatz in Neuhausen ob Eck stellt der Landkreis Tuttlingen rund 87 000 Euro bereit
- Der Ausschuss für Verwaltung und Finanzen des Kreistags hat dem Bau einer WCAnlage im Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck zugestimmt. Das Toilettenhäuschen soll im Jahr 2018 fertiggestellt sein.
Bereits vor zwei Jahren hat das Freilichtmuseum den Spielplatz im Bereich „Schwarzwald“in Betrieb genommen – und Umfragen des Freilichtmuseums zufolge ist die Anlage schnell zu einer der Hauptattraktionen geworden. Das Problem: Es gibt in der unmittelbaren Nähe des Spielplatzes keine Toiletten. Besucher müssten zu den WC-Containern auf der Kirbe-Wiese, zu den Toiletten im Eingangsbereich oder aber in die freie Natur, heißt es in der Sitzungsvorlage.
Die notwendigen Wasser- und Abwasseranschlüsse existieren bereits. An die Druckleitung des WCContainers neben dem Farrenstall kann ein weiteres WC angeschlossen werden. Weil die baulichen Voraussetzungen damit bereits gegeben sind, könnte der Bau bereits im kommenden Jahr fertiggestellt sein. Die Ausstattung müsse den Anforderungen der zukünftigen Benutzer entsprechen, sagte Landrat Stefan Bär. Eine Behinderten-Toilette müsse dazu, Wickelmöglichkeiten und eine Säuberungseinrichtung, „falls sich mal jemand eingesuckelt hat“. Geplant sind außerdem neben den Erwachsenen-WCs auch niedrigere Toiletten für Kinder.
Dass eine WC-Anlage kommen soll, darüber gab es im Kreistagsausschuss für Verwaltung und Finanzen keine Diskussion. Nur wie das Toiletten-Problem gelöst werden soll, darüber musste das Gremium erst beraten. Denn neben den rein baulichen Gesichtspunkten müsse die Anlage auch optisch in das Gesamtbild des Museums passen. Zwei der drei möglichen Varianten sahen WC-Container vor. Bei diesen Lösungen hatte sich das Gremium günstigere Herstellungskosten versprochen. Aufgrund von nötigen Umbaumaßnahmen an den Containern ist der Kostenvorteil allerdings gleich null. Daher hat sich der Ausschuss einstimmig für Variante drei entschieden: Ein Neubau einer Holzkonstruktion mit einer Bedachung aus Strangfalz-Biberschwanzziegeln. Für den Bau sind im Haushalt 2018 87 650 Euro bereitgestellt.
Die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit der Anlage stünde nicht zur Diskussion, sagte Kreisrat Jörg Kaltenbach (CDU). „Und ein Container neben einem Schwarzwald-Haus hätte weh getan.“Der Bau mitsamt Behinderten-WC ergebe aber nur dann Sinn, wenn das Häuschen auch topografisch für Gehbehinderte erreichbar sei. Ansonsten könnte hier Potenzial eingespart werden, sagte der Kreisrat. Landrat Stefan Bär gab zu bedenken, dass ein Verzicht auf eine behindertengerechte Anlage kurzsichtig sei.
Almut Grüner, die Leiterin des Freilichtmuseums, war während der Sitzung ebenfalls anwesend und gab Kaltenbach in diesem Punkt teilweise recht. Aktuell sei der geplante Bauplatz, beispielsweise mit einem Rollstuhl, noch nicht zu erreichen. Da aber im kommenden Jahr neue, barrierefreie Zugangswege angelegt werden sollen, könnten dann auch Gehbehinderte das Toilettenhäuschen erreichen.
„Ein Container neben einem Schwarzwald-Haus hätte weh getan“, sagt Kreisrat Jörg Kaltenbach (CDU).