Kolbinger Seniorenkonzept ist preiswürdig
Gemeinde erhält beim Ideenwettbewerb „Quartier 2020“50 000 Euro
- In den vergangenen Jahren hat die Gemeinde Kolbingen in einem umfangreichen Bürgerbeteiligungsprozess ein Seniorenkonzept erarbeitet, mit dem sich die Gemeinde am Ideenwettbewerb des Landes „Quartier 2020 – Gestalten. Gemeinsam.“beteiligt hat. Und Kolbingen hatte Erfolg: Die Gemeinde ist einer der Preisträger mit einem stattlichen Preisgeld in Höhe von 50 000 Euro.
Bei der Preisverleihung in Stuttgart führte Kolbingens Bürgermeister Konstantin Braun aus: „Mit dieser Würdigung ist die fachliche Qualität des Konzepts unterstrichen und anerkannt. Der Preis ist eine Bestätigung unserer Arbeit und des eingeschlagenen Wegs.“Sozialminister Manfred Lucha stellte fest: „Sie haben mit Ihrer Bewerbung einmal mehr bewiesen, wie viel Kreativität, Innovation und Gestaltungswille in baden-württembergischen Kommunen steckt. Sie zeigten, dass altersund generationengerechte Quartiersentwicklung eine Chance für alle Kommunen ist, das Zusammenleben der Generationen neu zu gestalten – in den Ballungsgebieten genauso wie im ländlichen Raum. Diese vorbildliche Arbeit, aber auch Ihren Mut, neue Formen des Miteinanders vor Ort zu erproben, möchten wir mit unserem Preis auszeichnen und sichtbar machen“.
Minister Lucha und Staatssekretärin Mielich übergaben den Preis an Bürgermeister Braun sowie die beiden Bürgermeisterstellvertreter Hans Schad und Frank Berchtold.
In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat bereits erste Schritte zur Umsetzung des nun prämierten Seniorenkonzepts eingeschlagen. Kernpunkt des Konzepts „Soziales Netzwerk – Leben und Wohnen im Alter in Kolbingen“sind eine selbstverantwortete ambulante Wohngemeinschaft, eine Begegnungsstätte sowie Service-Wohnen und Mehrgenerationen-Wohnen in Eigentumswohnungen. In der Beratung unterstrich der Rat, dass dies von einer bürgerschaftlich organisierten Organisation oder einem Verein getragen werden soll. Ziel sei es, die Infrastruktur in der Gemeinde zu stärken, bürgerschaftliches Engagement zu unterstützen und ein soziales Netzwerk aufzubauen, welches in die Gemeinde hineinstrahlt und auch das Leben und Wohnen zu Hause unterstützt.
Ein solches Konzept setze einen klaren Blick für die zentrale Umsetzung des Angebots in der Gemeinde voraus und nicht an deren Rand. Den Bereich um den Alois-Deufel-Platz, der Kirche bis zum Vereinshaus Schreiberstraße hat der Rat dabei als Standort für eine Wohngemeinschaft und Service-Wohnen im Blick. Die Bereitschaft aller beteiligten Grundstückseigentümer an diesem Projekt mitzumachen ist vorhanden. Braun konnte dem Rat mitteilen, dass die Gemeinde mit den betroffenen Grundstücken in Planungsüberlegungen eintreten kann.
Kooperation mit der Kirche
Die katholische Kirchengemeinde prüft gegenwärtig die Sanierung ihres Gemeindezentrums. Deshalb bietet sich für die Gemeinde an, mit der katholischen Kirchengemeinde in eine Kooperation hinsichtlich der Sanierung, des Umbaus und der Nutzung des Gemeindezentrums einzutreten und eine gemeinsame Nutzung und Trägerschaft des Gemeindezentrums als Begegnungsstätte zu finden.
Es besteht im Rat Einigkeit, dass dieser gesamte Bereich, vor allem auch die Möglichkeit der Einbeziehung des katholischen Gemeindezentrums beste Möglichkeiten an einem erstklassigen Standort eröffne. Der Rat beauftragte die Verwaltung, Vorschläge für einen Planungswettbewerb auf Grundlage des Seniorenkonzepts auszuarbeiten. Darüber hinaus soll die Verwaltung Vorschläge für die Trägerschaft, die Organisation und Finanzierung der Wohngemeinschaft und der Eigentumswohnungen und die Ausgestaltung der Kooperation mit der katholischen Kirchengemeinde ausarbeiten. Es ist daran gedacht, zu prüfen, wie ein bürgerschaftlicher Arbeitskreis eingebunden werden kann.