Sänger stimmen auf Weihnachten ein
Windsbacher Knabenchor und das Salaputia Brass Quintett treten in der Stadthalle auf
- Einer der angesehensten und besten deutschen Knabenchöre ist am Dienstagabend in Tuttlingen aufgetreten: Der Windsbacher Knabenchor zusammen mit dem Salaputia Brass Quintett. Das Konzert begeisterte mit Adventsund Weihnachtsliedern aus fünf Jahrhunderten. Die Zuhörer in der gut besetzten Stadthalle erlebten eine wunderbare Einstimmung auf die Weihnachtszeit.
Stimmkultur wird bei dem Windsbacher Knabenchor seit mehr als 70 Jahren gepflegt. Die jungen Sänger haben jährlich bis zu 70 Auftritte in Bayern, Deutschland und dem Ausland. Ob Motette oder Volkslied, ob Hymne oder Weihnachtslied – alle Schattierungen der Musik wirken bei den jungen Sängern präzise und lebendig.
Der Chor unter seinem Dirigenten Martin Lehmann präsentiert sich in Hochform: homogener Klang, saubere Intonation von Knaben- und Männerstimmen mit disziplinierter Sprache.
Martin Lehmann dirigiert mit großem Einsatz und präzisen geschmeidigen Bewegungen. Die jungen Sänger reagierten auf den kleinsten Wink – so entstand eine große Dynamik, die sich mitunter in einem Hauch von Pianissimo auflöste. Im Weihnachtskonzert wurden die jungen Sänger von Salaputia Brass – jungen und schon erfolgreichen Blechbläsern – begleitet, mit Leichtigkeit und Originalität.
„Macht hoch die Tür“als erstes Lied des Abends
Eröffnet wurde das Konzert mit „Macht hoch die Tür“und dem Weihnachtshymnus für fünfstimmigen Chor aus dem 11. Jahrhundert „Nun sei willkommen“. Mit „Advents-Kyrie“folgte ein geistliches Volkslied für fünfstimmigen Chor und Sopransolo aus dem 16. Jahrhundert. Besonders schön war die Motette für zwei vierstimmige Chöre „A Hymn to the Vergin“von Benjamin Britten. Die Blechbläser intonierten „Es ist ein Ros’ entsprungen“von Michael Praetorius. Danach sang der Chor die Fassung des Weihnachtsliedes als Clustermotette für zwei Chöre zu zwölf Stimmen des schwedischen Komponisten Jan Sandström, der das Werk, das 1990 entstanden ist, verlangsamt hat.
Bekannte und weniger bekannte Weihnachtslieder standen nach der Pause auf dem Programm, so zum Beispiel aus Böhmen, aus Frankreich, aus Portugal und Sizilien. Dazwischen spielten die Blechbläser zum Beispiel den „Canzon per Sonare No. 4, Satz 1“, von Gabrieli, das englische Weihnachtslied „Ding Dong Merrily On Heigh“oder „Jingle Bells – Deck the Hall“, lustig untermalt mit Glöckchen.
Feierlicher Abschluss war „Oh du fröhliche“und als Zugabe „Stille Nacht“– die Besucher lauschten andächtig und dankten mit lang anhaltendem Beifall.