Zuschauerinteresse an RTL-Dschungelcamp hat nachgelassen
Nur der Ausstieg von Transgender-Model Giuliana Farfalla verhalf zu einem Zwischenhoch
(dpa) Das Dschungelcamp geht in die heiße Phase. Am Donnerstagabend ist mit Schauspielerin Sandra Steffl („Rossini“) die erste Teilnehmerin der RTL-Show rausgeflogen. Besonders traurig schien die 47-Jährige nicht darüber zu sein, dass sie bei der Telefonabstimmung die wenigsten Anrufe bekommen hatte. Auch andere Teilnehmer hatten in den Tagen davor immer wieder gestöhnt, geächzt, gejammert, geweint und geklagt – über Schikanen und Aufgaben mit Ekelfaktor. Das Zuschauerinteresse ist bei dieser „Dschungelcamp“-Staffel bislang ebenfalls eher verhalten.
Soulsänger Sydney Youngblood (57) hat bereits mehrfach angedeutet, nicht mehr lange bleiben zu wollen. „Ich kann nicht mehr. Ich will gehen. Ich packe“, vertraute er am Donnerstagabend dem Dschungeltelefon an. Noch vor der Rauswurfphase hatte sich am Mittwoch das 21-jährige Transgender-Model Giuliana Farfalla vorzeitig verabschiedet. Inzwischen wurde bekannt, dass sie Jury-Mitglied bei der diesjährigen Wahl der „Miss Germany“wird. Neben dem CDU-Politiker Wolfgang Bosbach und dem Schönheitschirurg Werner Mang wird sie eine von insgesamt acht Juroren, die am 24. Februar im EuropaPark in Rust ihre Stimme abgeben.
Die Dschungelcamp-Zuschauer sind ebenfalls nicht mehr ganz so be- geistert von der Nabelschau im Dschungel: Mit 6,49 Millionen zum Auftakt am Freitag vor einer Woche war schon der Start nicht berauschend, im Jahr davor waren es noch 7,36 Millionen. Und an den Abenden danach gingen die Zuschauerzahlen weiter nach unten.
Woran das liegt? „Die schwachen Quoten sind zum einen bedingt durch beginnende Abnutzungseffekte des Formats einerseits und den geringen Bekanntheitsgrad der Teilnehmer andererseits“, erklärt Medienwissenschaftlerin Joan Bleicher von der Universität Hamburg. „Zum einen fehlt es an Prominenz, zum anderen lässt auch das Confrontainment-Potenzial der Gruppe zu wünschen übrig.“
Kurzzeitig deutlich gestiegen ist das Zuschauerinteresse am Mittwochabend, nachdem RTL zuvor angedeutet hatte, dass es einen freiwilligen Abgang geben werde. Nach Bleichers Einschätzung war das erfolgreich: Ein freiwilliger Abgang sei ein Spannungshöhepunkt der Dramaturgie. Das habe viele Zuschauer zum Einschalten motiviert. Bis zum Finale gibt es nun täglich einen Abschied und deshalb voraussichtlich wieder bessere Quoten. Nach jetzigem Stand der Dinge muss wegen Farfallas vorzeitigem Ausstieg allerdings an mindestens einem Abend keiner gehen. Außerdem gibt es ja mit Youngblood noch einen weiteren Wackelkandidaten, der vielleicht auf eigene Faust die Koffer packt.