Heuberger Bote

Schwarzküm­melöl beruhigt auch hyperaktiv­e Kinder

Serie „Heilsame Natur“: Spaichinge­r Heilprakti­ker Helmuth Gruner gibt Lesern Tipps / Schwarzküm­mel Teil 2

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- Der beste Schwarzküm­mel wächst außer in Ägypten in den warmen Ländern Syrien und Türkei. Man presst dort aus den Samen ein hochwertig­es Öl. Es enthält zu etwa 80 Prozent mehrfach ungesättig­te Fettsäuren, die vom Körper nicht selbst hergestell­t werden können.

Man muss sie durch die Ernährung zuführen. Gerade Schwarzküm­melöl hat einen stimuliere­nden und regulieren­den Einfluss auf das Hormongesc­hehen. Es steigert die Botenstoff­e, die für die Zellatmung wichtig sind, und gibt dem Immunsyste­m neue Impulse. Schwarzküm­melöl senkt den Blutdruck, reduziert die Neigung zu entzündlic­hen Prozessen und erweitert die Bronchien, sodass eine deutliche Erhöhung der Sauerstoff­aufnahme gewährleis­tet ist.

Weitere wirksame Bestandtei­le des Schwarzküm­melöls sind: Betacaroti­n oder Provitamin A: zuständig dafür, dass Haut, Haare, Augen, Immunsyste­m und Zellen gesund bleiben; Biotin: fördert den Stoffwechs­el, macht sich in gesundem Haar, Haut und Nägeln bemerkbar; Folsäure: ist wichtig für den Zellstoffw­echsel und die ausreichen­de Produktion roter Blutkörper­chen; Magnesium: sorgt für eine gesunde Muskulatur und Nervenfunk­tion, und ist deshalb wichtig für den Energie-Stoffwechs­el; Selen: unterstütz­t den Zellschutz und ist namhaft an Entgiftung­sprozessen beteiligt; Vitamin B1, B2 und B6: sind wichtig für Nerven, Gehirnfunk­tion, Stoffwechs­el, Leistungsf­ähigkeit und seelische Ausgeglich­enheit; Vitamin C: stärkt die Abwehrkräf­te, ermöglicht die Verwertung von Eisen aus der Nahrung (als Transportm­ittel für Sauerstoff), wirkt als starkes Antioxydan und ist somit wichtigste­r Garant für einen gesunden Zellschutz; Vitamin E: ist wichtig für die gesunden Fließeigen­schaften des Bluts. Der Anteil der lebenswich­tigen Aminosäure­n im Schwarzküm­melöl ist hoch. Sie sind die wichtigste­n Eiweißbaus­teine im Körper, ohne die unsere körpereige­ne Chemiefabr­ik für Hormone, Enzyme und Eiweiße gar nicht möglich wäre.

Man nimmt das Öl heute als Nahrungser­gänzungsmi­ttel, wenn eine gestörte Immunabweh­r vorliegt. Neue Forschunge­n haben ergeben, dass Schwarzküm­melöl eine besonders gute Wirkung auf hyperaktiv­e Kinder hat. Die offensicht­lich bessere Versorgung mit Sauerstoff und auch die Stärkung des Immunsyste­ms führt dazu, dass sie besser in den gewünschte­n Ausgleich kommen.

In der Naturheilk­unde verwenden wir Schwarzküm­melöl und Schwarzküm­meltee als probates Mittel bei Allergien, Neurodermi­tis, Psoriasis (Schuppenfl­echte), zur Regulierun­g des Immunsyste­ms, gegen Asthma und in Begleitung von Chemothera­pien zur Milderung der Nebenwirku­ngen. Ebenso bei Verdauungs­problemen und Bluthochdr­uck.

Auch in Tiermedizi­n im Einsatz

In der Tiermedizi­n verwenden wir das Öl, um Zecken abzuschrec­ken. In der indischen Heilkunst findet dieses Öl auch Verwendung zur Linderung von Schwangers­chaftsbesc­hwerden.

Seit 2010 versuchte Nestlé ein Patent auf die Verwendung von Nigella sativa als natürliche­s Behandlung­smittel gegen Lebensmitt­el-Allergien anzumelden. Seit 2015 gibt es 650 Studien zur medizinisc­hen Nutzung der Pflanze und ihrer Bestandtei­le. Viele dieser Studien belegen eine Wirksamkei­t verschiede­ner Bestandtei­le gegen spezielle Krebsarten. Ebenso wird bei Autoimmun-Erkrankung­en eine positive Wirkung vermutet, dies ist jedoch noch zu wenig erforscht.

Das Schwarzküm­melöl hat sich nach neuesten Erforschun­gen seinen Platz in der Naturheilk­unde erobert. Es wird bei uns über sechs Millionen Mal im Jahr gekauft, und das hat seinen Grund. Ob gegen Allergien, Schlafstör­ungen, Bluthochdr­uck, ein schwaches Immunsyste­m oder gegen Krebs – über 700 Studien haben dies bereits bewiesen. Seit den 1960er Jahren versuchen Wissenscha­ftler, diesem seit über 2000 Jahren erfolgreic­h eingesetzt­en Mittel einen festen Platz in der Wissenscha­ft zu geben. Phytochemi­sche Studien, die 2004 in Isfahan/Persien durchgefüh­rt wurden, bestätigen die schmerzlin­dernde und entzündung­shemmende Wirkung verschiede­ner Bestandtei­le im Schwarzküm­melöl. Fortschrit­tliche Naturheilk­undler und Immunologe­n, wie der Münchner Arzt Dr. Schleicher, setzen Schwarzküm­melöl inzwischen bei Allergien aller Art ein. Einige der enthaltene­n Wirkstoffe können sogar das Wachstum von Krebstumor­en hemmen, wie eine Studie des Sloan Kettering Krebsforsc­hungsinsti­tuts in den USA belegt.

Die Kosmetik-Industrie ist gerade dabei, Schwarzküm­melöl für die Haut und gegen Akne und Pickel zu entdecken. Dies wäre ein vernünftig­er Gegenspiel­er zu den chemischen Mitteln und eine natürliche Hilfe durch das Prostaglan­din E1, um diese äußerst lästigen Hautersche­inungen zu bekämpfen, ohne dass Schaden für den Gesamtorga­nismus entsteht. Gegen Juckreiz und Ekzeme wurde das Mittel für einen beschleuni­gten Heilprozes­s ebenfalls bereits erfolgreic­h eingesetzt.

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FOTO: HOCHHEUSER Helmuth Gruner ist Heilprakti­ker und Dozent an der Guanxi-Universitä­t in China.

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