Woher die Zunft ihren Namen hat
Wie der Name „Muckenspritzerzunft“entstanden sei, werde oft nachgefragt, so Schutzbach. Die Gründungsväter der Zunft hätten vor 25 Jahren eine witzige Begebenheit aus dem Jahre 1898 als Basis für ihre beiden Narrenfiguren „Muck“und „Spritzer“genommen: Die auf dem Felde arbeitenden Mahlstetter Bürger sahen ihren Kirchturm in eine dichte Rauchwolke gehüllt. Sie nahmen an, in der Kirche sei ein Brand ausgebrochen. Die sofort alarmierte Feuerwehr und die in Panik geratenen Mahlstetter rückten sogleich an. Zu ihrer Verwunderung und zur Belustigung aller Unbeteiligten entpuppte sich die Rauchwolke als riesiger Müauf ckenschwarm. Seit damals ist den Mahlstettern der Spitzname „Muckenspritzer“geblieben. Zunftrat Hans-Peter Schweizer, einer der 50 Gründungsmitglieder, belegt das namengebende Ereignis mit einer Kopie aus dem „Heuberger Bote“vom 20. September 1998, wo der MuckenspritzerGeschichte eine ganze Seite gewidmet wurde. Bereits in den 30-er Jahren gab es in Mahlstetten närrisches Treiben. Da wurden die „Blunzen“– Männer in dicken Sojasäcken – von anderen Männern in Frauenkleidern mit Peitschen durch den Ort getrieben. Auch Fasnets-Umzüge waren Mode. Die ersten schriftlichen Hinweise die Fasnet in Mahlstetten stammen von 1956. Den handschriftlichen Vertrag von damals hat Schweizer ebenfalls fürs Jubiläum ausgegraben. Von 1956 bis 1963 gab es einen Narrenverein Mahlstetten. Polizisten, Gardemädchen und ein Prinzenpaar gehörten damals dazu. Schweizer zeigt ein Bild von 1963, auf dem Narren auf einem Narrenschiff bei einem Umzug am Rosenmontag in Mahlstetten zu sehen sind. Auch ein Narrenbaum und ein Bunter Abend gehörten zur Dorffasnet. Danach sei die Mahlstetter Fasnet „bis zu ihrer Auferweckung vor 25 Jahren eingeschlafen“. (sg)