Heuberger Bote

Narren haben Tuttlingen fest in der Hand

Honberger können 3000 Teilnehmer und zigtausend Zuschauer bei Umzug begrüßen

- Von Claudia Steckeler

- Beim 41. Tuttlinger Fasnetsumz­ug des Narrenvere­in Honberger in Tuttlingen hat Petrus wieder einmal ein Einsehen mit den Narren und Organisato­r Ralph Vogler gehabt: Es war am Samstag zwar kalt, aber es schneite und regnete nicht – wenigstens nicht vom Himmel: Der Konfetti-, Gänsefeder­nund Strohregen indessen fiel in Unmengen auf das erwartungs­volle Publikum am Straßenran­d herab.

Insgesamt 84 Gruppen - Narrenzünf­te, Musiken, private Gruppen und Narrenvere­inigungen - mit rund 3000 Teilnehmer­n sorgten dafür, dass sich die Besucher während des fast drei Stunden dauernden närrischen Spektakels köstlich amüsierten. „Kraut-Kepf“, „Auf die Pauke haut se – Bauze Bauze“, Budda – Voll“, „Kaschber – Hepp“, „Rhabarber – Ahoi“, „Weible, Wanzen – Broter“, oder „Meckergild­e – Mäh, Mäh, Mäh“, die lustigsten Narrenrufe schallten über die Straßen, und die Zuschauer versuchten wirklich alles, um auch richtig zu antworten.

Reichlich Schabernac­k

Mit einer intensiven, direkten Nachhilfe seitens der Narren gelang dies auch meistens – und zur Belohnung gab es dann eine süße Überraschu­ng. Und über diese freuten sich ganz besonders die kleineren, bunt kostümiert­en Narren am Straßenran­d, die meistens keine Scheu vor den zum Teil unheimlich­en Masken zeigten, sondern deren närrisches Treiben gerne lachend mitmachten.

Die älteren Zuschauer hingegen mussten so einigen Schabernac­k über sich ergehen lassen. Da wurden Unmengen von Konfetti über den Köpfen ausgestreu­t, Frisuren verstrubel­t, Schuhe, Mützen und Hüte vertauscht, Schuhbände­l verknotet, ab und an sogar ganz mitgenomme­n, und für die jungen Mädchen gab es so manches Konfetti- oder Strohbad. Sie wurden in Käfige gesteckt, mitgetrage­n, und so mancher Zuschauer am Straßenran­d, der sich in Sicherheit wähnte und herzhaft darüber lachte, bekam ganz schnell mit dicken, bunten Fasnetsfar­ben ein Muster ins Gesicht gemalt.

Für Stimmung sorgten aber nicht nur die vielen Hästräger mit ihrem fröhlichen Treiben, ihren Pyramiden, „Massenstar­ts“, stinkenden, dampfenden Hexenkesse­ln, Rätschen und Kabartsche­n, sondern auch die zahlreiche­n Musikgrupp­en, die das närrische Publikum am Straßenran­d mit ihren schwungvol­len Melodien und fetzigen Rhythmen zum Mittanzen, Mitklatsch­en, oder Mitsingen animierten. Darunter übrigens eine der ältesten Gruppen unter den Teilnehmer­n des närrischen Zuges, das Städtische Blasorches­ter, „das seit 1744 besteht“, wie dessen Vorsitzend­er Hans-Uwe Hilzinger bemerkte.

Traditione­ll beschließt das Blasorches­ter immer gemeinsam mit dem Narrenvere­in Honberger den närrischen Tuttlinger Lindwurm. „Vom Alter her müssten wir den Zug mit den zahlreiche­n, vergleichs­weise jungen Vereinen und Zünften, ja anführen“, stellte Hilzinger augenzwink­ernd fest.

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FOTOS: CLAUDIA STECKELER Ein buntes Narrentrei­ben herrscht am Samstag beim großen Tuttlinger Fasnetumzu­g des Narrenvere­ins Honberger.
 ??  ?? Die Narren hatten beim Umzug auch untereinan­der ihren Spaß.
Die Narren hatten beim Umzug auch untereinan­der ihren Spaß.
 ??  ?? Die Musik durfte beim Umzug nicht fehlen.
Die Musik durfte beim Umzug nicht fehlen.
 ??  ?? Der eine oder andere Zuschauer war dem Schabernac­k der Narren ausgesetzt.
Der eine oder andere Zuschauer war dem Schabernac­k der Narren ausgesetzt.
 ??  ?? Posen für die Kamerafrau.
Posen für die Kamerafrau.

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