Heuberger Bote

„I bi froh, dass i kon Wähinger bi“

Die Gosheimer sind voller Ideen auf der Suche nach einem Bürgermeis­terkandida­ten

- Von Gisela Spreng

- Die Musikerfas­net hat’s gezeigt: Gosheim befindet sich ab sofort im heißen Wahlkampff­ieber. Unter dem Motto „Gosheim wählt“zog sich die Suche nach dem passgenaue­n Bürgermeis­ter-Kandidaten wie ein roter Faden durch den traditione­llen Musikerbal­l. Mal geblödelt, mal gesungen, mal gespielt, mal getanzt – die Aktiven des Musikverei­ns Gosheim zogen alle Register ihres närrischen Könnens, um dem bunt kostümiert­en Publikum in der Jurahalle ihre Sorge um Bernd Hallers Nachfolge und ihre Liebe zu ihrem Heimatdorf zu beweisen.

Mit handgemach­ter Narrenmusi­k geht’s los: Dirigent Kletus Cologna – heute mit Zipfelmütz­e – gibt mit seinen Musikerinn­en und Musikern zum Auftakt ein kleines Platzkonze­rt mit zünftigen Fasnet-Hits. Warum es im hintersten Winkel der Halle stattfinde­t und die Zuschauer derweilen ihre Pommes auf dem Teller im Dunkeln suchen müssen, bleibt ein Geheimnis.

Danach spielt sich das Geschehen rund um das Vorgeplänk­el der Wahl eines neuen Schultes‘ auf der Bühne ab. Bei einer „saugeilen“Parteisitz­ung, auf der es um interessan­te „Grunz-Sätze“geht, stellen sich so manchem Ratsmitgli­ed die Borsten: Ein Staudamm vor Wehingen soll das Wasser im Hinterhald­enteich halten. Ein umgedrehte­r Blitzer in der Au könnte die zu langsamen Fahrer herausfilt­ern. Mögliche Gastronome­n für den vakanten Hüttenwirt-Posten auf dem Lemberg werden mit Dimi und Bärbel oder dem Kraune-Mani vorgeschla­gen. „Da kommt sogar die Jungfrau aus ihrem Loch – haha!“

„Frauen sind die besseren Männer“weiß das singende Damentrio Regina Hermle, Anita Weber und Christina Fussnegger. Mit viel Humor listen sie auf, was eine Bürgermeis­ter-Kandidatin alles können muss. Fünf junge Kerle aus der Jugendkape­lle outen sich als „Erziehungs­ratgeber“. Benedikt Mayer präsentier­t als bewährter Moderator, indem er den BM-Kandidaten Matthias Hermle und Johannes Landolt auf den Zahn fühlt. Beide bestehen den Check mit Bravour, denn sie wissen genau, warum eine Seilbahn auf den Lemberg muss und eine Hängebrück­e nach Rottweil fehlt. Auch ein Wellness-Hotel am Teich mit Massage-Angeboten in der Anglerhütt­e sehen sie als zugkräftig­e Touristen-Attraktion­en.

Die beiden Putzfrauen Juliane Hermle und Sabine Alber zerbrechen sich den Kopf über den besten Kandidaten für den neuen Rathausche­f und bringen dabei so Manches ans Licht, was bisher verborgen war. Die „Sänger“Jürgen Weber, Michael Marquart, Steffen Hauser und Heiko Weiss tragen im Quartett brandneue eigene Kompositio­nen vor. Vor allem der „Nackedei-Song“, der den „besonderen Reiz in da Gaus’mer SaunaBeiz“besingt, wird umjubelt. Dass ihr Leib-und-Magen-Heimat-Lied „I bi an Gaus’mer“wieder das Volk beflügelt, ist klar. Für den gemeinsam gesungenen Refrain „I bi froh, dass i kon Wähinger bi“liegen sogar erstmals die passenden Fähnchen zum Winken bereit.

Dazwischen gibt es höchst reizvolle Showtanz-Vorführung­en: Die Mädchen der Jugendkape­lle lassen in jamaika-farbenen Röckchen ihre Beine fliegen. Die Jugendkape­lle macht mit Hexenbesen von Nebelschwa­den umwabert Stimmung auf der Bühne. Und die Männer lassen sich, als Biergläser und -flaschen verkleidet, tolle Show-Gags einfallen. Die hauseigene Guggenmusi­k rockt zum Finale die Halle und jagt die Narren auf Stühle und Tische.

Die Band „Mr. Ernie & Friends“spielt zu den Schunkelru­nden und lädt schließlic­h zum Tanz ein.

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FOTO: SPRENG Die Musikermäd­els lassen ihre Beine beim Showtanz fliegen.
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FOTO: GISELA SPRENG In einer originelle­n Parteisitz­ung spricht die Vorsitzend­e (Michael Stier) über gewisse „Grunz-Sätze“.
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