Einem Eisenbahner ist kein Weg zu weit
Modellbahnbörse Trossingen: Käufer und Verkäufer kommen aus allen Richtungen
-Klein und familiär hat sich die Modellbahnbörse im Trossinger Konzerthaus präsentiert. Zwischen zehn und 15 Händler waren von teils weit her angereist, ebenso wie Interessenten, die fanden, was sie suchten.
Einem Eisenbahner geht das Herz auf, wenn er all das sieht: Gleise, Dampf- und Elektrolokomotiven, Triebwagen, Waggons, Autos, Häuser, Artikel für den Landschaftsbau, jede Menge Kleinteile von Kupplungen über Glühbirnen bis hin zu Achsen und Rädern, die auf gut vier Metern verteilt sind. Dabei sind auch wertvolle Stücke am Start. So auch bei Monika und Harald Zeiler. „Das Teuerste hier ist eine Schweizer ELok für 650 Euro“.
Das Ehepaar hat in seinem Haus im Heimatort Füssen gleich mehrere Anlagen in allen Maßstäben – von Garage bis Wohnzimmer sei alles voll damit. „Sogar eine Straßenbahnanlage ist dabei“, sagt Harald Zeiler. Schon als Kind hatte er eine kleine Modellbahn und als kleiner Junge ist er standardmäßig mit der Bahn verreist. „Das prägt natürlich“, stellt seine Frau fest.
Zusammen veranstalten sie auch eigene Börsen – international: Deutschland, Schweiz, Österreich und Italien sind dabei. „Bald geht es wieder nach Wien“, so der Allgäuer. Ob sich dieser Aufwand lohnt? „Also reich wird man davon nicht“, sagt Zeiler und lacht. „Aber man kommt unter die Leute, kann sich austauschen und mit eingenommenem Geld die eigene Sammlung finanzieren.
Der Veranstalter der Trossinger Börse ist Peter Heller. Er ist Hobbybastler, der Experte, wenn es darum geht, Fahrzeugen eine Beleuchtung zu verpassen. „Das hat mir schon immer Spaß gemacht.“„Hier auf der Börse kann ich mein Hobby zur Schau stellen – denn meine Fahrzeuge gibt es nirgends zu kaufen.“Bewundernswert sind seine Werke auf alle Fälle. Rundum strahlende LKW und blinkende Polizei- und Feuerwehrautos. Nicht zu vergessen die Reisebusse, die Heller leuchten lässt.
„Ich bringe Hamburg zu Ihnen“
„Ich sage den Leuten immer: Ich bringe Ihnen Hamburg nach Hause.“Zurecht, denn sein Stand bietet dieselbe Stimmung wie das Lichterspiel des Miniaturwunderlandes Hamburg, der größten Modelleisenbahn der Welt. Willi Bauschke, Modellbahnfan seit 30 Jahren, informiert sich gerade an Hellers Stand. Bauschke hat natürlich seine eigene Modellbahn. „Die Börse ist optimal, um aus dem Haus zu kommen und sich über Neuheiten und andere Eisenbahnerthemen zu informieren“, findet er. Er ist extra mit seiner Frau aus Weil am Rhein angereist, um zu finden, was er gesucht hat: einen Trafo. Eines ist klar: Wenn dem Eisenbahnerherz etwas fehlt, nimmt es auch für die kleinen Dinge weite Wege auf sich.