Rasch geht nichts
Zum Artikel „Schiene statt Blockabfertigung“(6.2.): Ein richtiges Vorhaben, nur: Rasch geht hier leider gar nichts. Die Situation ist vielmehr Resultat jahrelanger Versäumnisse und verfehlter Verkehrspolitik. Überdies steht der „Brenner“halt gerade im Fokus – die LKW-Flut auf allen Hauptrouten in ganz Europa wird jedoch insgesamt unerträglich. Dabei ist unter Betrachtung aller Kriterien von Energieverbrauch und Umwelt, klar, dass der Fernverkehr von Gütern besser von der Straße auf die Schiene gehört. Es ist nicht einzusehen, dass beispielsweise Tomaten aus den Gewächshäusern im Süden Spaniens, über Tausende von Kilometern nach Norden über die Straßen rollen. Das gehört in 15 Jahren verboten.
Inzwischen müssen auf europäischer Ebene entsprechende Entscheidungen getroffen werden: Publizierung der Absichten, Planungen von und Investitionen in Schienenwege und Containerbahnhöfe. Dies darf nicht den Eisenbahngesellschaften überlassen bleiben. Jetzt wird von der Bundesregierung endlich erwartet, sich im Land und in der EU des Problems anzunehmen. Sie ist uns verantwortlich, eine nachhaltige, statt beliebige kurzfristige Politik zu machen und die Versäumnisse der letzten Jahrzehnte zu korrigieren. Dann könnten unsere Kinder sagen, diese Tomate kommt direkt vom Güterbahnhof zum Großhändler und von meinem Händler frisch auf den Tisch. Günther Tritschler, Tettnang
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