Jeder Sechste sorgt nicht ausreichend fürs Alter vor
Experten empfehlen eine ergänzende Absicherung, wenn die gesetzliche Rente gering ausfällt
- Wer sich mit der eigenen Rente beschäftigt, stellt oft fest, dass sie erstaunlich mager ausfallen wird. Durchschnittliche Beschäftigte und Rentner dürfen – oder müssen – damit rechnen, dass ihre gesetzliche Alterssicherung später in der Größenordnung von 1100 bis 1200 Euro monatlich liegt. Trotzdem kümmern sich viele nicht um eine zusätzliche Altersvorsorge. 15 Prozent der Befragten sorgen in keiner Weise privat vor, hat jetzt eine repräsentative Studie des Verbraucherportals Finanztip ergeben.
Unter den Geringverdienern, die heute bis zu 1500 Euro monatliche Einnahmen erwirtschaften, verzichten sogar 29 Prozent auf eine zusätzliche Vorsorge – in den meisten Fällen wohl schlicht aus Geldmangel. Dieses Vorsorgeverhalten geht aus der Befragung von gut 1000 Bürgern über 18 Jahre hervor.
Hinzu kommt: Viele, die Geld beiseite legen, um die gesetzliche Rente aufzustocken, tun es auf ungünstige Weise. Würden sie geschickter vorgehen, könnten sie höhere Erträge für ihr Alter erzielen. Mehr als die Hälfte der Gering- und Durchschnittsverdiener beispielsweise nutzen für die zusätzliche Altersvorsorge traditionelle Sparbücher, die derzeit keine Zinsen bringen, oder sie sammeln ihr Erspartes zu Hause in der Schublade. Um Verbraucher zu schulen und ihnen eine bessere Vorsorge zu ermöglichen, hat Finanztip einen Wegweiser erarbeitet. Dieser hilft unter anderem die Frage zu beantworten, wie es Bürger in verschiedenen Lebenslagen anstellen können, eine ergänzende Absicherung von rund 400 Euro monatlich aufzubauen.
Dafür hat die Beratungsorganisation die Lebenslagen in fünf Varianten typologisiert, etwa Angestellte, die noch mehr als 15 Jahre Zeit bis zur Rente haben. Abhängig von der Einkommenshöhe zeigen die Ratgeber verschiedene Wege auf, beispielsweise den Kauf einer Immobilie.
Eine weitere Variante ist für Bürger geeignet, die bereits kurz vor der Rente stehen. Für diese könnte es sich anbieten, freiwillige Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen oder Anteile an sogenannten ETF-Aktienfonds zu kaufen.