Fingerspitzengefühl bei schnellem Tempo
Leif-Marek Müller zeigt sein Können als Solist beim Galakonzert der Trossinger Stadtkapelle
(wejwer) - Virtuos, furios und beschwingt: Die Trossinger Stadtkapelle hat am Samstagabend ihr Galakonzert gegeben.
Nachdem die Musiker bereits am Freitag den Trossinger Schülern einen Teil ihres Programms präsentiert hatten, freute sich Vorsitzender Christoph Feger sehr, nun auch die Erwachsenen zum Galakonzert begrüßen zu können. „In Trossingen lebt die Kultur“, stellte er nicht nur mit Blick auf das Schülerkonzert fest und bedankte sich bei den Sponsoren, die das Galakonzert der Stadtkapelle maßgeblich unterstützt haben. Anschließend erinnerte er an den im letzten Jahr verstorbenen Wataru Tagaki, mit dessen „Fanfare für Trossingen“das Konzert begann.
Nach dieser feierlichen Eröffnung des Galakonzerts übernahm Stefanie Jansen die Moderation des Abends. Schon mit der „Overtüre für Harmoniemusik“von Felix MendelssohnBartholdy wurde deutlich, was die Musiker der Stadtkapelle unter der Leitung von Miriam Raspe alles musikalisch zu bieten haben.
Eine musikalische Reise von Japan bis Amerika
Wirklich virtuos wurde es dann spätestens mit dem Klarinettenkonzert von Rimski-Korsakow. Der 20-jährige Leif-Marek Müller, der seit Herbst 2017 an der Musikhochschule Trossingen Klarinette studiert, beeindruckte durch eine feine musikalische Gestaltung und stellte auch im schnellen Tempo sein Fingerspitzengefühl unter Beweis. Etwas Entspannung mit einem Hauch von Mittelalter brachte anschließend die Ballettmusik „Saga“von Kurt Gäble.
Auch der zweite Teil des Konzertes war überaus abwechslungsreich. Nach dem japanischen Neujahrskonzert „Omisoka“von Itaru Sakai, entführte die Stadtkapelle ihr Publikum nach Mexiko. Mit Arturo Márquez „Danzon No. 2“zeigten sich die Kapelle jedoch nicht nur musikalisch von einer anderen Seite, sondern auch personell: Die Dirigentin Miriam Raspe setzte sich an den Flügel und überließ ihrer Studentin Melina Imboden das Pult, die das Orchester souverän durch den furiosen Volkstanz führte.
Eine ganz andere musikalische Seite Amerikas zeigte die Stadtkapelle daraufhin im Stück „Oregon“. Und obwohl Hans Messner in seinem einleitenden Kurzvortrag explizit darauf hingewiesen hatte, dass damals in Amerika nicht alles so war, wie man es heute aus Western-Filmen kennt, sahen sicher einige Zuhörer Büffelherden und Cowboys durch die weite Prärie ziehen. Schließlich fand die musikalische Reise ihr Ende in New York, als sich die Stadtkapelle mit den fetzigen Sounds von „New York Nightlife“verabschiedete. Nachdem die beiden Dirigentinnen und der Klarinettensolist ihre wohlverdienten Blumenpräsente erhalten hatten, beendete Stefanie Jansen ihre kurzweilige Moderation mit einem Werbeblock für's Serenadenkonzert im Sommer.
Mit den beschwingten Klängen der „Tritsch-Tratsch-Polka“als Zugabe entließ die Stadtkappelle ihr Publikum in die Nacht. Vergnügt summende Konzertbesucher machten deutlich: Das Konzert hatte nicht nur den Trossinger Schülern gefallen.