„Rietheimer Krankheit“?: Pleitenserie gibt Rätsel auf
Handball-Landesliga: Die HSG Rietheim-Weilheim rutscht wieder im Winter in Tabellenkeller ab
(maj) - Um gesund durch den Winter zu kommen, gibt es viele Möglichkeiten. Die Landesliga-Handballer der HSG Rietheim-Weilheim haben momentan scheinbar nicht das richtige Mittel zur Hand. Seit fünf Spielen ist die Mannschaft von Trainer Dirk Salmen schon ohne Punktgewinn. Der Mangel an Zählbarem nimmt wieder bedrohliche Formen an.
Vier Punkte trennt RietheimWeilheim nur noch von einem Abstiegsplatz. Eine Erklärung, warum die HSG nach einem guten Saisonstart mit vier Siegen aus fünf Spielen so abrutschte, gibt es noch nicht. „Es ist mir ein Rätsel“, meint Gunter Haffa, sportlicher Leiter und Co-Trainer, und fühlt sich ins vergangene Jahr zurückversetzt.
Bereits in der Saison 2016/17 hatte der Landesligist von Mitte Dezember neun von zehn Meisterschaftsspielen verloren und war in die Bredouille geraten. „Das ist die Rietheimer Krankheit“, unkte deshalb Trainer Salmen, der das Team erst mit Beginn der Runde übernommen hatte. Schließlich wären es jetzt doch „die gleichen Kerle“, die in der ersten Saisonhälfte ihre Spiele noch gewannen.
Einig sind sich Salmen und Haffa, dass die Mannschaft ein Erfolgserlebnis bräuchte. An der fehlenden Einstellung liege es jedenfalls nicht, meint Haffa. „Die Jungs trainieren gut, sind alle im Training und geben Gas“, sagt der sportliche Leiter. Für Salmen ist es nur eine Kopfsache, warum es momentan mit den positiven Ergebnissen nicht klappen will. „In der Vorrunde hatten die Jungs keinen Druck, konnten locker runterspielen.“
Die Sache des Kopfes sieht Haffa aber nicht nur im mentalen Bereich. Auch personell, sagt er, fehle dem Team ein Leitwolf, der seine Mitspieler auf dem Parkett führt. „Unser Problem ist, dass der Kader unerfahren und jung ist. Wir hatten keinen Neuzugang über 25 Jahren. Und das fehlt uns jetzt“, meint Haffa. „Wir müssen das Glück erzwingen. Dann kommen wir auch wieder in ruhigeres Fahrwasser.“
Die nächste Gelegenheit bietet sich am kommenden Samstag. Dann ist ab 19.30 Uhr der Tabellenführer HSG Böblingen/Sindelfingen in der Kreissporthalle in Tuttlingen zu Gast. Und Rietheim-Weilheim könnte sich für einen Abend wieder wie in der Vorrunde fühlen. „Wir haben nichts zu verlieren“, hofft Haffa, dass gegen den Spitzenreiter der Knoten platzt. Die Personalsituation dürfte sich dann wieder bessern. Thorsten Haag ist wieder dabei. Die zuletzt erkälteten Simon Storz, Marius Marquardt und Stefan Huber dürften dann auch wieder besser bei Kräften sein.