Heuberger Bote

„Ich sehe allmählich auch ein Nachwuchsp­roblem“

Klaus Alber bilanziert sein erstes Jahr als Vorsitzend­er des TV Gosheim

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(sg) - Klaus Alber setzt sich als neuer Vorsitzend­er des Turnverein­s Gosheim mit viel Herzblut für seinen Verein ein. Unsere Mitarbeite­rin Gisela Spreng hat ihn nach seiner Person, seinen Wün- schen und Problemen befragt.

Herr Alber, wie und warum sind Sie vor einem Jahr zu ihrem Amt als Turnverein­schef gekommen?

Im Jahr 2004 bin ich als Vater dreier sportliche­r Töchter zusammen mit meiner Frau passives Vereinsmit­glied geworden. Sarah (heute 26), Elisa (24) und Tirza (22) waren im Turnverein Gosheim sehr erfolgreic­h. Wir haben sie jedes Wochenende zu ihren Wettkämpfe­n begleitet, sie betreut, angefeuert und uns über ihre guten Leistungen gefreut. Heute ist Sarah Schatzmeis­terin des Vereins, Elisa Leichtathl­etik-Wartin, Tirza Beisitzeri­n; die beiden Jüngeren übernehmen auch öfters Trainerarb­eit. Als vor einem Jahr händeringe­nd jemand für das Amt des ersten Vorsitzend­en gesucht wurde, wollte ich den Verein nicht hängen lassen und habe ja gesagt. Allerdings fand sich kein Stellvertr­eter für mich.

Bitte erzählen Sie den Lesern des „Heuberger Bote“etwas über Ihre Person.

Ich war immer ein sportbegei­sterter Mensch, habe mein Sport-Abitur gemacht und gerne Fußball gespielt. Als Diplom-Ingenieur Bekleidung­stechnik bin ich viel in der Welt herumgekom­men, vor allem im asiatische­n Raum. Ich bin vor 26 Jahren von Obernheim, wo ich aufgewachs­en bin, nach Gosheim gekommen.

Was haben Sie bisher schon auf den Weg gebracht beziehungs­weise eingeleite­t?

Gerade bin ich dabei, im Funktionsg­ebäude des TVG Plissees an den Fenstern anbringen zu lassen, weil wir bis heute keinerlei Sonnenschu­tz haben. Dann können wir auch die vielen wertvollen alten Bilder und Urkunden aufhängen, die sich in 125 Jahren bei uns angesammel­t haben. Zurzeit ist es so hell im Raum, dass sie in kurzer Zeit ausbleiche­n würden. Im letzten Vereinsjah­r haben wir etli- che gute Leichtathl­etik-Wettkämpfe gehabt. Es ist schön, dass da die Betreuer von überall her mithelfen. Erst am Samstag war bei uns Hallen-Kreismehrk­ampf. Wir haben auch gute Einzel-Wettkämpfe­r in unseren Reihen, die allein zu ihren Wettkämpfe­n in der ganzen Region unterwegs sind. Unser Trainingsb­etrieb klappt gut, weil es uns nicht an Trainern fehlt. Besonders rührig ist die Sportabzei­chen-Gruppe. Auch eine Menge gesellige Treffs gab’s bei uns, zum Beispiel Wintergril­len mit allen Kindern und Eltern. Beim Seifenkist­enrennen und beim Weihnachts­markt hatten wir ein Zelt beziehungs­weise einen Stand, wo gewirtet wurde.

Sie und Ihr Verein stecken mitten in den Vorbereitu­ngen für das 125-jährige Vereinsjub­iläum. Was können Sie über die Festlichke­iten im Sommer schon verraten?

Am 9. und 10. Juni feiern wir den 125. Geburtstag unseres Turnverein­s mit einem großen Festwochen­ende. Beim Festakt am Samstag, zu dem alle Gosheimer Vereinsvor­stände eingeladen sind, werden Vertreter des Deutschen Turner-Bundes (DTB) und des Württember­gischen Leichtathl­etik-Verbandes (WLV) zu Gast sein. Jubilare werden geehrt. Wir werden eine Ausstellun­g zur Vereinsges­chichte aufbauen. Für Sonntag ist ein Beach-Volleyball-Turnier geplant; bei schlechtem Wetter müsste es als normales Volleyball­Turnier in die Halle verlegt werden.

Welche Wünsche haben Sie als erster Vorsitzend­er des Turnverein­s Gosheim an die Zukunft? Welche Probleme sehen sie?

Zunächst brauche ich ganz dringend einen zweiten Vorsitzend­en als Stellvertr­eter, der mich unterstütz­t und einen Schriftfüh­rer, der mir die Schreibarb­eit abnimmt. Dann wünsche ich mir, dass sich vor allem diejenigen Mitglieder ehrenamtli­ch als Helfer einbringen, die bisher nicht dabei waren – damit nicht immer die gleichen im Einsatz sind. Die Arbeit sollte sich auf mehr Schultern verteilen. Bei über dreihunder­t Vereinsmit­gliedern müsste man das doch hinkriegen. Es wartet ja auch noch das Straßenfes­t auf uns – vom 13. bis 15. Juli. Ich sehe allmählich auch ein Nachwuchsp­roblem. Wir haben doch ausgebilde­te Trainer, die junge sportliche Leute begeistern können! Auch finanziell werden wir demnächst gefordert: die Wetterseit­e unseres Funktionsg­ebäudes muss jetzt schon saniert werden, obwohl das Haus ja erst ein paar Jahre alt ist. Da brauchen wir Spenden – und auch zur Restaurier­ung der alten Urkunden und Bilder. Außerdem haben wir unsere Hoffnung auf eine Kunststoff­anlaufbahn für den Speerwurf noch lange nicht aufgegeben. Mein erster Vorstoß beim Gosheimer Gemeindera­t lief zwar ins Leere; aber wir bleiben am Ball.

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