Huflattich hilft seit Jahrhunderten
Serie „Heilsame Natur“: Der Spaichinger Heilpraktiker Helmuth Gruner gibt Lesern Gesundheitstipps
- Der Spaichinger Heilpraktiker Helmuth Gruner gibt in jeder Samstagsausgabe Gesundheitstipps. Heute geht es um Huflattich, eine uralte Pflanze der Volksheilkunde.
Sie ist von den Märkten verschwunden, weil in ihr, das heißt in den von uns nicht verwendeten Teilen, ungesunde und teils giftige Substanzen gefunden und nachgewiesen wurden.
Der Huflattich erfreut uns jetzt als einer der ersten Frühlingsboten an Wegrändern, Dämmen und Böschungen sowie auf Schuttplätzen und Brachland. Die Blüten erscheinen jetzt und ihnen wollen wir auch in der Verwendung unsere Aufmerksamkeit schenken.
Gut ausgebildete homöopathische Ärzte und Heilpraktiker verordnen Farfara Urtinktur oder eine Potenzierung bei Grippe, Bronchitis, krampfartigem Husten und Lungenbeschwerden. Diese Pflanze der Volksheilkunde wird nicht nur als Frühblüher und Bienenweide geschätzt, sondern ihre vielen Namen wie Ackerlattich, Bachblümchen, Brandlattich, Brustlattich, Eselsfuß, Heilblatt, Hustenkraut, Lehmblümchen oder Tabakkraut zeigen, dass der Huflattich schon seit Urzeiten eine begehrte Heilpflanze ist. Er hat mit seiner bescheidenen Art und den geringen Ansprüchen an Boden und Umwelt Europa, Afrika, Asien und Nordamerika erobert.
Naturheilkunde und Klostermedizin
Die Inhaltsstoffe wie Schleim, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Phytosterine, ätherische Öle, Glycoside, Inulin, Kieselsäure, Natrium, Kalium, Eisen, Magnesium, Schwefel und Vitamin C sind in Naturheilkunde und Klostermedizin seit Jahrhunderten verankert und nicht wegzudenken. Sie wurden von der einen oder anderen Fraktion als schweißtreibend, tonisierend und adstringierend, antibakteriell, blutstillend und entzündungshemmend sowie schleimlösend beschrieben.
Allgemein wird die Wirkung des Huflattich gelobt, bei Asthma, Husten, Bronchitis, Reizhusten, Fieber, Erkältungen und Heiserkeit - in der Naturheilkunde sowie in der Schulmedizin.
Auch Carl von Linné widmete der Tussilago farfara einen Platz in seinen Heilpflanzen-Beschreibungen.
In der TCM (traditionelle chinesische Medizin) wird die thermische Wirkung als süß beschrieben, die zugeordneten Organe sind Dickdarm und Lunge.
Huflattich nährt das Lungen-Qi und das Lungen-Yin. Er wird dort wegen seiner entzündungshemmenden Wirkung geschätzt. Er nährt das Dickdarm-Yin. Die chinesische Naturheilkunde setzt Huflattich ein bei Augen-/Ohrenentzündungen, Appetitlosigkeit, Magen-Darm-Katarrh, Gastritis, Verstopfung/Durchfall, Nervenschmerzen, schlecht heilenden Wunden, Venenentzündung sowie bei Hauterkrankungen (Pickel, Furunkel, Ekzeme).
Die Indianer trocknen und verbrennen die Huflattich-Blätter. Aus der Asche wird ein Salz-Ersatz, der zwar anders schmeckt als unser Tafelsalz, jedoch wegen des hohen Kalium-Gehalts sehr gesund ist.