Aesculap macht B. Braun Platz
Schriftzug soll aus dem öffentlichen Raum verschwinden – Nur noch auf Produkten
- Der AesculapSchriftzug soll aus dem öffentlichen Raum entfernt werden. Das teilte der Aesculap-Vorstandsvorsitzende, Joachim Schulz, beim Bilanzpressegespräch am Dienstag in Tuttlingen mit. Zudem soll in ein bis zwei Monaten ein Investor für das Einkaufsund Dienstleistungszentrum am Aesculap-Platz gefunden sein.
Im Laufe der Jahre sollen alle Aesculap-Leuchtschriften an den Gebäuden des Medizintechnik-Unternehmens abgenommen werden. In Tuttlingen war das bereits vor wenigen Wochen der Fall (wir berichteten). „Die Schilder sind nur bedingt die richtige Reklameform“, betonte Schulz. Zudem gebe es mit dem Mutterkonzern, der B. Braun Melsungen AG, eine alte Übereinkunft, dass der Aesculap-Schriftzug nur noch auf den Produkten des Medizintechnikers zu finden sein soll.
„Wir haben uns entschieden, der Vereinbarung nun nachzugeben“, sagte der Vorstandsvorsitzende. Die Vorgänger von Schulz, Michael Ungethüm und Hanns-Peter Knaebel, hatten sich dem Vernehmen nach erfolgreich dagegen gewehrt. Schulz verwies darauf, dass Aesculap eine hundertprozentige Tochter der B. Braun Melsungen AG und im Mutterkonzern voll integriert sei. Derzeit gebe es Überlegungen, B. Braun in Tuttlingen sichtbarer zu machen: „Es ist noch nichts entschieden.“
„Ein erheblicher Gewinn für die westliche Innenstadt“
Die Planung für das Erdgeschoss des Einkaufs- und Dienstleistungszentrums am Aesculap-Platz, in das Rewe und Aldi einziehen sollen, ist laut Schulz dagegen bis ins Detail fertig. Das Unternehmen, dem das Grundstück gehört sei mit einer Investorengruppe „in enger Verhandlung“. Schulz zeigte sich davon überzeugt, dass das Gebäude für die westliche Innenstadt ein „erheblicher Gewinn“sein wird. Der Investor bekomme für die anderen Etagen die Freiheit, die Räume nach seinen Ideen zu gestalten.
Mit dem Umzug von Aldi und Rewe würde Aesculap die Chance zur weiteren Erweiterung in der Möhringer Vorstadt bekommen. „Das ermöglicht uns viele Gestaltungsmöglichkeiten“, sagte Schulz. Allerdings sei damit erst zu Beginn der 2020erJahre zu rechnen. Mit der Bautätigkeit der vergangenen Jahre und der Errichtung der Benchmark und der Innovation Factory, habe sich das Unternehmen Kapazitäten geschaffen, die helfen würden, die Zeit bis dahin zu überbrücken.
Nicht ganz so weit sei das Unternehmen in Sachen Parkplatzangebot für die Mitarbeiter. Es gebe zwar schon erste Planungen für ein Parkhaus neben dem Hauptbahnhof, allerdings müssten diese noch verfeinert werden. Zudem wolle die Stadt in die Parkplatzbewirtschaftung einsteigen. Auch deswegen stünde das Unternehmen mit der Stadt, aber auch mit dem Landratsamt und anderen Unternehmen im Gespräch. 1500 Parkplätze stünden dem Unternehmen in Tuttlingen für die 3600 Mitarbeiter zur Verfügung. „In Spitzenzeiten fehlen uns rund 200 Parkplätze. Das sind nicht viele, aber sie fehlen“, sagte Schulz.
Planung für den Bahnhof und seinen Vorplatz
Mit der Stadt sei das Unternehmen ebenfalls bereits auf der Suche nach einem Investor für den Bahnhofsvorplatz und das Bahnhofsgebäude. Letzteres teilt sich das Unternehmen mit der Stadt. Auch hierbei sei man allerdings noch nicht so weit wie bei den Planungen für das Einkaufs- und Dienstleistungszentrum: „Die nächsten Monate werden zeigen, wie wir vorwärtsgehen“, berichtete der Vorstandsvorsitzende.
Der Platz soll jedenfalls völlig neu gestaltet und zu einem „anschaulicheren Eingangstor zur Stadt“werden. Das würde auch der Bewerbung der Stadt Tuttlingen für eine Landesgartenschau in die Hände spielen. Im Zuge einer möglichen Landesgartenschau in den Jahren von 2026 bis 2030 soll auch der Bereich hinter dem Bahnhof mit Bürgergärten aufgewertet werden.