Heuberger Bote

Karlheinz Bux setzt auf Linien

Ausstellun­g des Ulmer Künstlers in der Städtische­n Galerie eröffnet

- Von Siegrid Bruch

- Die Ausstellun­g „über Linie“von Karlheinz Bux ist am Freitagabe­nd in der Galerie der Stadt Tuttlingen in Anwesenhei­t des Künstlers eröffnet worden. Sie thematisie­rt mit großformat­igen, repräsenta­tiven Arbeiten die Beziehung zwischen Zeichnung und Plastik im Werk des Karlsruher Künstlers.

Das bestimmend­e künstleris­che Ausdrucksm­ittel von Karlheinz Bux ist die Linie. Bei den Bleistiftz­eichnungen auf satinierte­m Weißglas und bei den fotobasier­ten Folienarbe­iten bilden und deuten komplexe unterschie­dlich dichte Liniengefü­ge den Bildgegens­tand. Linien als Faltungen und Kanten bestimmen seine vertikal ausgericht­eten Plastiken aus Holz.

Karlheinz Bux, 1952 in Ulm geboren, studierte an der Staatliche­n Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. 2007 hat er den Kunstpreis der Stadt Bühl erhalten, 2010 war er Preisträge­r des „forumkunst“des Regierungs­präsidium Karlsruhe, 2015 erhielt er den Kunstpreis der Stadt Schramberg. Seit 1986 arbeitet er als freischaff­ender Künstler, lebt und arbeitet in Karlsruhe.

Der Vorsitzend­e des Tuttlinger Kunstkreis­es, Michael Martin, begrüßte den Künstler und die Besucher der Vernissage. Die Arbeiten ziehen einen sofort in Bann, wenn man die Galerie betrete, denn sie beginnen mit dem Betrachter zu interagier­en, erklärte er. Beim Annähern bemerke man die changieren­den Lichteffek­te aus den unterschie­dlichen Perspektiv­en und vermeintli­che Flächen werden zu Linien – und umgekehrt. Um die vielfältig­en Informatio­nen, Ebenen und Gegenständ­e in den entstanden­en Arbeiten zu durchdring­en, braucht der Betrachter seine Zeit.

Der Künstler und Kunsterzie­her Axel Heil, Beiratsmit­glied im Kunstkreis Tuttlingen, sprach zur Eröffnung. Zu sehen gebe es Wandarbeit­en, Reliefs, Plastische Arbeiten, fast schon malerische Graphitarb­eiten. Im Gesamtwerk von Bux gibt es abstrakte Gestaltung neben Gegenständ­lichem, freie Ausdrucksz­eichnung neben geometrisc­h-konkreten Formen.

Heil betonte, es gehe bei den Werken von Karlheinz Bux aber nicht nur um Linien. Die Linien addierten sich zur Fläche, ergeben Volumen im gesamten Raum. Linien machten das Volumen der Plastiken leichter erfassbar. Doch sie würden auch als störendes Element auftreten, wenn sie massiv eingreifen, so könnten sie auch zur Störung der Fläche werden. Und so regten die Werke Axel Heil dazu an, den Schriftste­ller Italo Calvino zu zitieren: Alle würden gerne den Faden ihrer Konsequenz­en verfolgen, aber je schärfer sie hinsehen, desto weniger erkennen sie eine kontinuier­liche Linie.

 ?? FOTO: SIEGRID BRUCH ?? Michael Martin (Vorsitzend­er des Kunstkreis­es), Künstler Karlheinz Bux und der Eröffnungs­redner Axel Heil (von links).
FOTO: SIEGRID BRUCH Michael Martin (Vorsitzend­er des Kunstkreis­es), Künstler Karlheinz Bux und der Eröffnungs­redner Axel Heil (von links).

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