Lupfengoaschder ehren Gründungsmitglieder
Der Talheimer Narrenverein wird 20 Jahre alt
(smü) - Die Mitglieder des Talheimer Narrenvereins „Lupfengoaschder“feiern in diesem Jahr das 20-jährige Bestehen ihrer Zunft. Den Auftakt dazu bildete die Ehrung der Gründungsmitglieder im Rahmen der Jahreshauptversammlung.
Suse und Pascal Tomasino sowie Friedrich, Bärbel und Melanie Bossert, sind Mitglieder der ersten Stunden. Sie wurden vom amtierenden Vorsitzenden Hans-Joachim Micks für ihr langjähriges Engagement geehrt. Ebenfalls geehrt wurde Sabine Starck, die seit zehn Jahren Mitglied ist. Seit acht Jahren führt sie die Finanzen des Vereins.
Dem Vorsitzenden ist es wichtig, seine Lupfengoaschder an den Entscheidungen im Verein zu beteiligen. Daher nutzte er die Gelegenheit der Hauptversammlung, um das Jahresprogramm vorzustellen und beschließen zu lassen. Denn die Narren sind nicht nur in der Fasnet aktiv, sie treffen sich auch unterjährig zu Unternehmungen. Am 1.Mai steht traditionell der Besuch des Baartreffs auf der Wilhelmshöhe an. Die Wanderung am Vatertag führt immer zum Himmelbergfest nach Öfingen.
Nach längeren Beratungen und verschiedenen Vorschlägen für das Kinderferienprogramm standen eine Kinderkirmes oder ein Tauschspiel zur Wahl. Die Mehrheit entschied sich für die Organisation eines Tauschspiels. Die Einzelheiten werden in den nächsten Wochen ausgearbeitet. Eine längere Diskussion entwickelte sich auch um das Thema „Jubiläumsfeier“. Der stellvertretende Vorsitzende Francesko Faina, gleichzeitig der Festwirt, würde am liebsten ein dreitägiges Zeltfest organisiert haben. Doch die Talheimer Narren sind ein kleiner Verein und solch einen Kraftakt wollte sich niemand aufbürden. Auch das Risiko schlechten Wetters und zu weniger Besucher bei einem Zeltfest wollten die Mitglieder nicht mittragen.
Turnier mit „menschlichen Kickern“
Die Idee, ein Fußballturnier mit einem sogenannten menschlichen Kicker zu organisieren, fand hingegen große Zustimmung. „Wir haben eine neu sanierte große Halle in der Gemeinde, wieso gehen wir nicht dort feiern?“, stellte Mitglied Florian Tapal die entscheidende Frage. Hans Joachim Micks gab diese Frage direkt an Bürgermeister Martin Hall ab. Der hatte keine Einwände, konnte jedoch die Frage nach den Kosten nicht beantworten. „Für ein Zelt müsstet ihr 800 bis 1000 Euro Miete aufbringen. So viel wird die Halle wohl nicht kosten“, konnte der Bürgermeister die Narren beruhigen. Noch habe der Gemeinderat die Mietpreise für die Halle nicht beraten. Doch für Feste, die das Gemeindeleben bereichern, sollte eine moderate Miete erhoben werden.
Der Gedanke, das Jubiläum des Narrenvereins in der Halle zu feiern, gefiel den Mitgliedern und dem Vorschlag wurde zugestimmt. So steht nun fest, dass das 20-jährige Bestehen der Lupfengoaschder am 30. Juni mit einem Fest gefeiert wird. seit vielen Jahren für ordentlich Zündstoff in der Doppelgemeinde. Bürgermeister Jochen Arno erklärte den Mitgliedern in der Versammlung, dass derzeit das seit der vergangenen Gemeinderatssitzung vorliegende Bürgerbegehren von der „Initiative für Vernunft“mit 225 Unterschriften (wir berichteten) auf Gültigkeit geprüft werde. Ist dieses rechtskräftig, so könne es von der Ausschreibung innerhalb sieben Wochen zu einer Bürgerentscheidung kommen, in der per Wahl abgestimmt werden soll, ob die Gemeinde das angestrebte Interessenbekundungsverfahren für die Investorensuche einer neuen Halle durchführen kann. Die Gemeinderäte stimmten bereits für dieses Verfahren. Jochen Arno erklärte, dass die Durchführung des Bürgerentscheids noch vor den Sommerferien stattfin- den könnte.
Wäre das Bürgerbegehren nicht zulässig, könnten Rechtsmittel eingelegt werden. Bis die rechtliche Situation von den Gerichten und Instanzen entschieden sei, könnte bis zu fünf Jahre dauern. Während dieser Zeit könne nicht mit dem Hallenbau begonnen werden. Darum deutete Arno an, auch ohne Gültigkeit des Bürgerbegehrens eine Bürgerentscheidung durchzuführen, um eine schnellere Entscheidung herbeizuführen. Wenn ein Investor die Halle baue, sei es der Gemeinde finanziell möglich, parallel den angestrebten und vom Gemeinderat begrüßten Neubau eines Kindergartens in Weilheim zu errichten, betonte Arno.
Nicht jeder habe gewusst, was er unterschreibt
Die Annahme eines Begehrens sei erfolgreich, wenn eine einfache Mehrheit der Abstimmenden zustande komme und mindestens 20 Prozent aller Wahlberechtigten bei dieser Wahl entweder für oder gegen den Neubau der Sporthalle abstimmen, wie es Arno erklärte. Ist dies nicht der Fall, sei das Ergebnis des Bürgerentscheids nicht bindend.
Der Vorsitzende des TSV-Rietheim, Martin Marquardt, habe mit Bürgern gesprochen, die das Bürgerbegehren unterschrieben hätten. Marquardt meinte, dass manch einer nicht gewusst hätte, was er genau unterschrieben hätte.
Einige TSV-Mitglieder machten sich in der Sitzung für den Hallenneubau stark und erinnerten daran, dass es das erste gemeinsame Projekt beider Ortsteile seit Bestehen der Doppelgemeinde sei.