Ministerin weist Kritik an Abi zurück
(tja) - Schwieriger als in den Vorjahren, aber angemessen: So lautet das Urteil von Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) über das diesjährige Englischabitur. Tausende Schüler protestieren seit Freitag. Der Prüfungstext sei schwer verständlich und entspreche nicht dem, was im Unterricht vorbereitet worden sei. Eisenmann hatte den Text am Montag prüfen lassen. Sie sagte, die entsprechenden Aufgaben machten auch nur einen Teil der Gesamtnote aus: „Ich rate daher zu Ruhe und Gelassenheit“.
(lsw) - Der Berufsschullehrerverband (BLV) fordert für das kommende Schuljahr 445 zusätzliche Stellen – und wirft dem Kultusministerium zugleich Tricks bei der Buchführung vor. Mit dieser Stellenzahl werde der bereits zum Schuljahresanfang eingeplante Ausfall von Pflichtunterricht von derzeit 1,8 Prozent beseitigt, sagte BLV-Landeschef Herbert Huber am Montag in Stuttgart. In der Forderung sei noch nicht einmal eine Überstundenbugwelle in einer Größenordnung von 1800 Stellen berücksichtigt. Die Stellen müssten aber auch tatsächlich geschaffen werden.
Das Ministerium neige dazu, die Verlängerung befristeter Stellen oder der Stellen für die Flüchtlingsbeschulung als Zuwachs auszuweisen. Huber sprach von „kreativer Buchführung“des Ressorts von Ministerin Susanne Eisenmann (CDU), um den wahren Stellenbedarf zu verschleiern. Das Kultusministerium bestritt das. „Wir sind gerade dabei, ganz reale 600 Stellen an den beruflichen Schulen zu besetzen“, sagte Eisenmann. Insgesamt werde die Stellensituation 2018 dadurch begünstigt, dass auf den ursprünglich vorgesehenen Abbau von 440 Stellen zum 1. August 2018 verzichtet werde.
Aus Sicht des Ministeriums ist das Problem die Stellenbesetzung. „Forderungen nach kleineren Klassen, zusätzlichen Poolstunden oder einer geringeren Arbeitszeit, die deutlich mehr Personal auslösen, gehen deshalb schlicht an der Realität vorbei“, sagte Eisenmann. Ihr Haus werbe intensiv um Direkteinsteiger aus der freien Wirtschaft.