Der kleine Prinz
Herzogin Kate bringt ihr drittes Kind zur Welt – Arthur Namensfavorit der Buchmacher
So sehen glückliche Eltern aus: Vor der Tür der Londoner Klinik St. Mary’s präsentierten Herzogin Kate und Prinz William am späten Montagnachmittag ihr drittes Kind (Foto: dpa). Der Junge wurde um 11.01 Uhr geboren und wog gut 3,8 Kilogramm. Mutter und Baby sind wohlauf, der Vater offenkundig auch. Wie die Nummer fünf der britischen Thronfolge heißen wird, ist noch offen. Bei den englischen Buchmachern standen zuletzt vor allem die Namen Arthur, Albert, Frederick, James und Philip hoch im Kurs.
- Freude im englischen Königshaus und bei Millionen von Fans weltweit: Am späten Montagvormittag, um 11.01 Uhr Ortszeit, hat Herzogin Kate ein gesundes Kind zur Welt gebracht. Der einstweilen namenlose kleine Prinz, geboren am Patronatstag des englischen Nationalheiligen und Drachentöters Georg, verdrängte seinen Onkel Prinz Harry von Platz Fünf der britischen Thronfolge. Am späten Nachmittag stellten die stolzen Eltern ihren zweiten Sohn der Weltöffentlichkeit vor, ehe Prinz William Mutter und Sohn nach Hause in den Kensington-Palast chauffierte.
Von dort hatte sich Herzogin Kate etwa zwölf Stunden zuvor, gegen 6 Uhr morgens, zum Lindo-Flügel des privaten St.-Mary-Hospitals im Londoner Stadtteil Paddington fahren lassen. Die Bekanntmachung der fünf Stunden später erfolgten Geburt ließ dann noch weitere zwei Stunden auf sich warten, da zunächst die Urgroßmutter Elizabeth II., das Staatsoberhaupt, sowie weitere staatliche Instanzen benachrichtigt werden mussten. Für die am Samstag 92 Jahre alt gewordene Queen ist der Knabe bereits das sechste Urenkelkind.
Die Königsfamilie zeigte sich „entzückt“über die Geburt. Auch die Politprominenz steuerte ihre Glückwünsche bei. Premierministerin Theresa May und Labour-Oppositionsführer Jeremy Corbyn gratulierten via Twitter. Im Namen der Hauptstädter gratulierte Londons Bürgermeister Sadiq Khan.
Als die Königin 1960 als drittes Kind einen Sohn, Prinz Andrew, gebar, zog dieser in der Thronfolge an seiner zehn Jahre älteren Schwester Anne vorbei. Mit dieser Geschlechterdiskriminierung hat das Unterhaus in Absprache mit 15 anderen Ländern, deren Staatsoberhaupt die Queen bis heute ist, vor einigen Jahren Schluss gemacht.
Britische Exzentrik
Das neugeborene Kind nimmt deshalb seinen Platz nicht nur hinter seinem Großvater Charles, Vater William und Bruder George ein, sondern auch hinter seiner Schwester Charlotte. Dass er jemals in die Nähe des Thrones kommt, ist angesichts der robusten Gene in seiner Familie und der modernen Medizin sehr unwahrscheinlich. Immerhin brachte der Knabe mit einem Geburtsgewicht von 3827 Kilo einige Gramm mehr auf die Waage als seine Geschwister. Prinz George und Prinzessin Charlotte absolvierten einen normalen Tag in Vorschule und Kindergarten, ehe sie mit dem neuen Bruder Bekanntschaft schlossen. Wie gewohnt brachte die Prinzengeburt jene Exzentrik zum Vorschein, für die Großbritannien auch im 21. Jahrhundert berühmt bleibt. Vor der Klinik prosteten sich allerlei Rentner mit Sekt zu, die seit Tagen in Union-Jack-Kostümen vor den internationalen Medien paradiert hatten. Alsbald erschien auch Tony Appleton: Der 82Jährige verkleidet sich gern mit Strumpfhosen und buntem Wams als Magistratsschreier, um mit sonorer Stimme königliche Neuigkeiten zu verkünden. Die Matrosen des amphibischen Landungsschiffes HMS Albion traten auf Deck an und stellten sich zum Wort „Boy“, also Bube, zusammen.
Traditionell geben die Royals die Namen ihrer Neugeborenen erst bekannt, wenn das Familien- und Staatsoberhaupt das Baby in Augenschein genommen hat. Diese Verzögerung gab den Buchmachern zusätzliche Gelegenheit zum Geldverdienen: Blitzschnell etablierten sie Arthur, James, Albert und Philip als Favoriten für den Vornamen des neuen Prinzen, dessen Nachnamen Mountbatten-Windsor lauten wird.
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