Bauwillige müssen Punkte sammeln
Gemeinde Denkingen legt Richtlinien für die Bauplatzvergabe fest
(al) – Mit sieben JaStimmen und zwei Gegenstimmen hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung die von der Verwaltung vorgelegten Handlungsempfehlungen für die Vergabe gemeindeeigener Bauplätze beschlossen. Bewerber für einen Bauplatz, egal ob Einheimische oder Auswärtige, müssen künftig einen Fragekatalog beantworten und so Punkte sammeln. Dabei finden familiäre Verhältnisse und der Wohnort Denkingen genauso Berücksichtigung wie ein Arbeitsplatz in Denkingen oder auch soziale Aspekte, zum Beispiel im Haushalt lebende pflegebedürftige Angehörige.
Höchste Punktzahl entscheidet
Nach Bonuspunkten wird dann der Bauplatz vergeben. Sollten sich mehrere Bewerber für einen Platz interessieren, entscheidet die höchste Bonuszahl.
Gemeinderat Martin Schnee brachte allerdings seine Bedenken ein, weiterhin an Auswärtige in großer Zahl zu verkaufen, denn irgendwann (eventuell 2020) sei kein Bauplatz mehr für Einheimische vorhanden. Mit der vorgelegten Handlungsempfehlung könne er sich nicht einverstanden erklären.
Die Gemeinde aber sei schon im Hinblick auf Facharbeitermangel der örtlichen Industrie auf Zuzug von Menschen angewiesen, argumentiert Bürgermeister Rudolf Wuhrer. Auch die Einnahmen aus den Einkommensteueranteilen der Gemeinde seien von Bedeutung. „Und wenn es gerade boomt, warum sollen wird dann nicht verkaufen. Alle Gemeinden in der Umgebung wachsen“, so Wuhrer. Allerdings könnte man die ganze Geschichte etwas einfacher machen, meinte Rat Zepf.
Im Mai hatte der Gemeinderat den Beschluss gefasst, zusammen mit Frittlingen und Aldingen einen gemeinsamen Mietspiegel aufzustellen und dafür beim Wirtschaftsministerium eine Förderung zu beantragen. Der Beschluss war mit dem Zusatz versehen, dass man davon Abstand nehmen wird, wenn sich da Ganze als zu kompliziert und aufwendig herausstellen sollte. Diese Befürchtung hat sich nunmehr bestätigt. Einstimmig hat das Gremium daher den Beschluss vom 13. März wieder aufgehoben. Es wurde gleichzeitig darauf hingewiesen, dass die Stadt Tuttlingen einen qualifizierten Mietspiegel herausgegeben hat.
Einstimmig stimmte der Gemeinderat grundsätzlich der Bildung eines gemeinsamen Gutachterausschusses und einer gemeinsamen Geschäftsstelle bei der Stadt Trossingen zu. Die Gemeindeverwaltung wurde hier ermächtigt die entsprechenden Verhandlungen zu führen. Die Stadt Trossingen könnte die gemeinsame Geschäftsstelle in neuen Räumlichkeiten im Rathaus unterbringen. Alle näheren Details müssten in einem öffentlich-rechtlichen Vertrag geregelt werden, über den der Gemeinderat dann gesondert entscheiden wird.
Bereits die ersten Vergaben für die Umbauarbeiten am Bürgerbüro haben zum Teil erhebliche Preisdifferenzen zwischen der Kalkulation und den Vergabesummen ergeben, was auf die derzeitige Auslastung der Handwerksbetriebe zurückzuführen ist. Die bereitgestellten Mittel von 120 000 Euro sind daher nicht zu halten. Die Kalkulation der fortgeschriebenen Kostenberechnung liegt bei 13 6422 Euro. Der Gemeinderat hat einem entsprechenden Haushaltsnachtrag zugestimmt.