Berlin beerbt FA Göppingens EHF-Pokal-Helden
(SID/dpa) - Im Hexenkessel von Magdeburg haben sich die Füchse Berlin dank einer glänzenden Vorstellung beim Final Four den Sieg im EHF-Cup gesichert. Der Dritte der Handball-Bundesliga setzte sich im Endspiel gegen St. Raphaël aus Frankreich mit 28:25 (14:13) durch und feierte nach 2015 den zweiten Triumph im „kleinen“Europacup. Dritter wurde der SC Magdeburg vor dem entthronten Titelverteidiger Frisch Auf Göppingen. „Die Mannschaft ist zusammengerückt, die Mannschaft hat Charakter. Ich bin stolz, diese Mannschaft zu trainieren“, sagte Füchse-Trainer Velimir Petkovic. „Dass wir am Ende so einen Krimi gewinnen, ist super“, ergänzte Nationalspieler Paul Drux.
Vor 7000 Zuschauern war Berlin in den packenden 60 Minuten die cleverere Mannschaft und hatte in Mattias Zachrisson (9), Hans Lindberg (6) und Drux (6) die besten Schützen. Bei St. Raphaël war Raphaël Caucheteux (8) erfolgreichster Werfer. Die Berliner hatten einen schweren Stand. Zum einen machten die mitgereisten Fans aus Frankreich einen Höllenlärm, zum anderen unterstützten auch die vielen Magdeburger Fans das Team von der Côte d’Azur. Jeder Fehlwurf der Berliner und jedes Tor der Franzosen wurden lautstark gefeiert.
Im Spiel um Platz drei hatte sich Gastgeber Magdeburg im deutschen Duell mit Frisch Auf Göppingen zuvor mit 35:25 (16:15) durchgesetzt. Nur zu Beginn der zweiten Halbzeit ging Göppingen kurz in Führung, ehe Magdeburg das Kommando wieder übernahm. „Wir haben alles versucht. Es war nicht einfach, sich für das Spiel um Platz drei zu motivieren“, sagte FA-Rückraumspieler Tim Kneule. Göppingen, EFH-Cup-Sieger der vergangenen zwei Jahre, hatte den TitelHattrick durch eine 24:27-Niederlage im Halbfinale gegen Berlin verpasst.
Rhein-Neckar Löwen nur remis
Der Kampf um die deutsche Handballmeisterschaft ist seit Pfingsten wieder spannend – und das ärgert die Rhein-Neckar Löwen am meisten. „Wir haben das Messer jetzt am Hals“, meinte deren Weltklasse-Spielmacher Andy Schmid drastisch nach dem überraschenden Patzer des Titelverteidigers beim HC Erlangen. Denn durch das 25:25 ist das Rennen um den Titel plötzlich wieder offen, weil sich die SG Flensburg-Handewitt parallel gegen GWD Minden zu einem 24:23Sieg zitterte. Noch aber haben die Löwen alles in der Hand. Zwar stehen die Flensburger nun mit 52:12 Punkten an der Tabellenspitze, sie haben aber auch ein Spiel mehr absolviert. Den Ausgleich in Erlangen kassierten die Löwen eine Sekunde vor Schluss.