Rottweil geht an ein Filetstück
Gemeinderat verabschiedet Rahmenplan Südliche Mittelstadt mit 320 Wohneinheiten, Hotel und Büros
(sbo) - Anschauen, einund neuordnen, entwickeln – darum geht es der Rottweiler Stadtverwaltung mit dem Rahmenplan Südliche Mittelstadt. Im Gemeinderat weckt das Begeisterung, durchsetzt von mahnenden Worten.
„Eine der wichtigsten Entwicklungsmöglichkeiten der Stadt“sieht FWV-Stadtrat Jörg Stauss im Bereich zwischen dem Kreuz Stadionstraße/ Heerstraße über die Danziger Straße und Steig in Richtung Tuttlinger Straße. Fachbereichsleiter Lothar Huber und Peter Jung-Teltschik aus der Abteilung Stadtplanung stellten den Stadträten vor, was als Grundlage für die weiteren Planungen und die Entwicklung des Quartiers dienen soll. Dass es nicht auf die Schnelle und ohne konkrete Eckpunkte entstanden ist, zeigen schon die Unterlagen, in denen von Variante D die Rede ist.
Zwei Mischgebiete, eine gewerbliche Fläche und – vor allem – Wohnen sind für die Südliche Mittelstadt vorgesehen, mit der Möglichkeit, Wohnen und Arbeiten zu verbinden. Dass dabei 320 Wohneinheiten für rund 740 Menschen entstehen könnten, zudem Büroflächen für 450 Arbeitsplätze, ein Hotel mit knapp 90 Zimmern oder auch annähernd 800 Garagenstellplätze macht deutlich, über was für ein großes Gebiet hier gesprochen wird. Einzelne Ideen wie etwa für den Bereich Engelshalde gibt es schon lange, unter anderem verschiedene konkreter werdende Projekte sorgen nun aber dafür, dass Huber „jetzt den idealen Zeitpunkt sieht, an das Gebiet konzeptionell heranzugehen“. „Es soll ein gutes, hochwertiges Wohnumfeld entwickelt werden“, machte Jung-Teltschik dabei deutlich. Das bringt mit sich, dass das Entwicklungspotenzial auf die Verträglichkeit untersucht wird und die Auswirkungen auf vorhandene Bereiche mit in die Abwägung einbezogen werden.
Ein Aspekt, der dabei in der Sitzung des Gemeinderats immer wieder angesprochen wurde: der Einzelhandel. Vornehmlich ging es den Räten um eine mögliche Konkurrenz zur Innenstadt, wenn hier Neues entstehen sollte. „Wir dürfen nicht den jetzigen Handel torpedieren, indem hier wahllos die Tore geöffnet werden“, mahnte etwa Stauss. Huber wie Oberbürgermeister Ralf Broß ließen aber keine Zweifel: Soll hier Wohnraum für 740 neue Bürger entstehen, müsse das Einzelhandelsgutachten aktualisiert werden und diese Entwicklung durchleuchten.
Kritik am Entwurf des Rahmenplans gab es so gut wie keine. Der Ansatz, die Chance zu ergreifen, wurde allseits begrüßt. „Manche Stadt würde sich die Finger danach lecken, so eine Fläche mit so einem Entwicklungspotenzial zu haben“, freut sich Hubert Nowack (Grüne).