Von Teufeln und Heldinnen
„Von Teufeln und Heldinnen“wird am 21./22. Juli aufgeführt
Zum Ortsjubiläum wird Denkinger Historie auf die Bühne gebracht.
- Neben vielen Veranstaltungen das ganze Jubiläumsjahr über findet am Wochenende 21. und 22. Juli das große Jubiläumsfest mit dem Historienspiel „Von Teufeln und Heldinnen – Eine Zeitreise durch die Denkinger Geschichte“statt. Hierbei wird der Ort zur Freilichtbühne. Die Dorftheatergruppe und die „Denkinger Spielleut“– mit eigenen Songtexten – haben sich zur Aufgabe gemacht, dieses Spiel einzuüben und vorzuführen.
Spielleiter Jürgen Bauer und Siegfried Mattes wollen mit ihrem Theaterensemble die Denkinger Geschichte zum Leben erwecken. Die routinierte Theatergruppe war über 40 Jahre eng mit dem FSV verbunden. Seit 2012 tritt die Spielgruppe jährlich unter dem Namen „Denkinger Dorftheater“mit vornehmlich schwäbischen Mundartstücken auf.
„Ich finde es ehrlich spannend, in der Geschichte zu wühlen“, meinte der Autor des Historienspiels, Jeremias Heppeler aus Fridingen, zur Gemeinde Denkingen als Auftraggeber. Es habe ihm richtig Spaß gemacht, sich in die Geschichte Denkingens hinein zu denken – und jetzt sei er gespannt, wie die Beteiligten seine Ideen umgesetzt haben.
Diese sind seit April im Einsatz. Bauer und Mattes gelang es bei den Rollenbesetzungen von 24 Personen, wobei auch Doppelbesetzungen erforderlich waren, viele ehemalige Darsteller wieder zu aktivieren. Monatelang wurden im Züchterheim Sprechproben abgehalten. Seit zwei Wochen wird auf den provisorisch aufgestellten Bühnen geprobt, korrigiert und wiederholt. Das ganze Geschehen spielt sich zeitgleich auf zwei Bühnen ab, denn durch Verknüpfung der kurzweiligen Geschichte mit einer historisch korrekten Darstellung der geschichtlichen Epochen soll ein Brückenschlag zwischen dem Denkingen der Gegenwart und der Geschichte entstehen.
Auf der ersten Bühne führt der Weg der jungen Studentin Thea nach Denkingen, die die Erbschaft einer entfernten Tante antreten möchte. Auf dem Dachboden des Hauses findet sie alte Dokumente, mit denen sie überhaupt nichts anzufangen weiß. Durch Zufall lernt sie drei historische Personen kennen, die sich als „dr Allmächtig, dr Allgegenwärtig und dr Allwissend“vorstellen. Diese drei Figuren ermöglichen es Thea, sich auf eine Zeitreise in die eigene Vergangenheit zu begeben. Denn bei den Geschehnissen stellt es sich heraus, dass es sich stets um ihre Ururururur-Vorfahren handelt.
Insgesamt werden drei entscheidende Epochen aus der Vergangenheit des ursprünglichen „Thanchinga“alias Denkingen auf der zweiten Bühne nach den Erzählungen der drei historischen Männer vorgestellt. Da ist die erste urkundliche Erwähnung im Jahre 818 mit der Unterzeichnung einer Schenkungsurkunde an das Kloster St. Gallen durch einen gewissen Theotmar. Der Aufstand der Denkinger gegen ihren Pfarrer Ferdinand Stöckhl nimmt einen beachtlichen Raum ein. Aus dieser geschichtlichen Episode aus dem Jahr 1743 mit den rasenden Weibern, die den Pfarrer letztendlich mit ihren Schürzen in den Pfarrbach trieben, entstand 1986 die zweite Narrenfigur der Narrenzunft Denkingen mit den „Pfarrbachweibern“. In der Zeitreise erscheint als Drittes die Errettung der Gemeinde vor französischen Soldaten im Jahr 1799 durch die „Heldin von Denkingen“. Dass die Studentin Thea nun öfters nach Denkingen kommt und in Zukunft auch die Geschichte vom Klippeneck erkunden möchte, ist am Ende der Reise in die Vergangenheit klar. Zur 2000-Jahrfeier wird dann diese Episode aufgeführt.
Aus der bisherigen Musikgruppe „Ohrenschmaus“mit alter Literatur, haben sich für das Historienspiel eigens in neuer Besetzung die „Denkinger Spielleut“mit sieben Musikanten gebildet. Die Leitung haben Ingrid Kirsammer und Conny Bossert. Sie werden die verschiedenen Spielhandlungen mit eigens verfassten Texten und Liedern musikalisch umrahmen. Sogar ein „Denkinger Lied“von Conny Bossert wird Premiere feiern. Dass Schauspieler wie auch die Spielleute in historischen Gewändern auftreten, ist selbstverständlich.