Klage im Streit um Porsche-Design abgewiesen
(dpa) - Die Tochter des früheren Porsche-Chefdesigners ist mit einer Millionenklage gegen den Autohersteller um das Design des legendären 911er-Sportwagens gescheitert. Das Landgericht Stuttgart wies am Donnerstag die Klage ab, bei der Ingrid Steineck von Porsche einen Fairnessausgleich in Höhe von 20 Millionen Euro forderte – eine Nachvergütung für den Erfolg des Sportwagens in den vergangenen sieben Jahrzehnten. Die Tochter des ehemaligen Porsche-Chefdesigners Erwin Komenda verlangte, das Urheberrecht am 911 und dem Vorgängermodell 356 nachträglich ihrem Vater zuzusprechen. Porsche hingegen schreibt das Design der Sportwagen maßgeblich den Nachfahren des Firmengründers Ferdinand Porsche zu. Die Rechtsanwälte der Klägerin wollen das schriftliche Urteil abwarten. Endgültig entschieden ist noch nichts, aber die Gespräche sind schon ein gutes Zeichen der Deeskalation. Zusatzzölle auf Pkw und Autoteile würden Wirtschaft und Verbraucher auf beiden Seiten des Atlantiks stark belasten. Offene Märkte sind für das Engagement der deutschen Automobilindustrie in den USA entscheidend. Unsere Unternehmen beschäftigen dort mehr als 118 000 Mitarbeiter. Pro Jahr fertigen die deutschen Hersteller dort mehr als 800 000 Fahrzeuge. Mehr als die Hälfte der produzierten Autos wird aus den USA heraus exportiert.
Die Zölle auf Stahl und Aluminium bleiben bestehen. Ist das nicht ein Wermutstropfen bei diesem Deal?
Es ist vereinbart worden, dass, solange die EU und die USA über künftige Handelsbeziehungen verhandeln, keine neuen Zölle verhängt und die schon gültigen auf Stahl und Aluminium überprüft würden. Das ist in der gegenwärtigen Lage schon viel wert und mehr als die meisten erwartet hatten.
Was erwarten Sie von der Bundesregierung und der EU-Kommission, um den Handelskonflikt dauerhaft zu entschärfen?
Die Vereinbarungen müssen rasch in die Tat umgesetzt werden. Wir wünschen uns einen schnellen Start der Verhandlungen. Die EU muss geschlossen agieren und ihre handelspolitischen Spielräume nutzen. Die Automobilindustrie befürwortet ein WTO-konformes transatlantisches Abkommen zu Industriegütern, das auch den Automobilsektor umfassen muss.
Ein Jahr nach dem Dieselgipfel fordert Verkehrsminister Scheuer von den Autobauern mehr Tempo. Haben die Konzerne die Zeichen der Zeit noch immer nicht erkannt?
Die Branche arbeitet daran, Vertrauen zurückzugewinnen, indem sie dort, wo es nötig ist, aus Fehlern lernt und überzeugende technische Antworten gibt. Die Automobilindustrie ist sich ihrer Verantwortung für die Luftqualität in Städten bewusst und trägt mit Software-Updates, Umstiegsprämien und der Beteiligung am Mobilitätsfonds zur Verbesserung bei. Gleichzeitig treiben wir die Mobilität von morgen voran mit Milliardeninvestitionen in alternative Antriebe und das automatisierte und vernetzte Fahren. Bei diesen Zukunftstrends sind die deutschen Unternehmen Taktgeber.